28.03.2024 Herzlich willkommen!

Die S-Bahn Berlin GmbH bewirbt sich seit Donnerstag mit Nachdruck um den Klodeckel des Tages. Und das Tochterunternehmen der Deutschen Bahn soll ihn heute dann also auch bekommen. Immerhin bringen Zugausfälle, Verspätungen und unplanmäßige Stopps auch am heutigen Sonntag den Bahnverkehr immer noch durcheinander. War es am Donnerstag zunächst ein Stromausfall infolge von Wartungsarbeiten, so haben sich nun am Wochenende plötzlich ungewöhnlich viele Fahrer krank gemeldet, sodass der Sonntagsbetrieb nur mit einer Notbesetzung aufrecht erhalten werden kann. Ein Schelm, wer böses dabei denkt. Oder hat so mancher S-Bahn-Führer von vornherein schon nicht mehr mit einer Rückkehr zum Normalbetrieb in dieser Woche gerechnet? Da haben selbst die langmütigen Berliner die Schnauze inzwischen gestrichen voll. Kaum zu glauben war die Nachricht vom Stromausfall, der den S-Bahn-Verkehr im gesamten Berliner Westen in der Mittagszeit für mehr als zwei Stunden lahmlegte. Vor allem, wenn man den Grund dafür betrachtet. Wer weiß, dass die S-Bahnen in Berlin wie in vielen deutschen Städten nachts still stehen, der fragt sich schon, warum Wartungsarbeiten an der Stromversorgung seit jeher im laufenden Betrieb erledigt werden. Natürlich arbeitet niemand gerne nachts – und in Berlin schon gar nicht –, doch zeigt sich nun, wie eine Operation am offenen Herzen ausgehen kann. Kein Ruhmesblatt für eine Stadt, die sich seit der Wiedervereinigung so gern als Weltmetropole feiert. Da sollten doch aus dem üppig sprudelnden Länderfinanzausgleich noch ein paar Tausend Euros für den Nachtarbeitszuschlag zu holen sein, Herr Wowereit. Die erheblichen Einschränkungen im regionalen Bahnverkehr sind jedenfalls für Pendler nach Potsdam nur der Auftakt eines zweijährigen Martyriums. Der Regionalverkehr von und nach Berlin steht wegen Bauarbeiten für ein Jahr still und im Jahr 2013 wird die einzige Autobahnstrecke zwischen den beiden Städten unter regelmäßiger Voll- und Teilsperrung saniert. Die Deutsche Bahn hat immerhin nun auf das Chaos dieser Tage reagiert: Wartungsarbeiten am Stromnetz werden künftig nur noch zwischen 1 und 4 Uhr nachts durchgeführt.

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