19.04.2024 Herzlich willkommen!

So wirklich einen Ruf zu verlieren haben sie nicht, die sogenannten Hedgefonds. Eher einen zu verteidigen, und zwar einen saumäßig schlechten. Und den haben sie nicht zu Unrecht. Heute erhalten sie den „Klodeckel des Tages“ für ihr Taktieren beim angestrebten Schuldenschnitt für Griechenland. Klopfte sich im vergangenen Herbst die hohe Politik noch gegenseitig auf die Schultern, weil sie der Finanzbranche einen Forderungsverzicht von 50% auf griechische Staatsanleihen abgerungen hatte, so ist längst klar, dass dies ein Scheingefecht war. Die von den Ratingagenturen per Androhung der Totalabstufung erzwungene Freiwilligkeit entpuppte sich schnell als Schlupfloch. So war bald offenkundig, dass die angestrebte Beteiligung des Finanzsektors bei weitem nicht erreicht würde. Das aber ist wesentliche Grundvoraussetzung für weitere Hilfen der EU und des IWF. Nun steht Griechenland vor dem Abgrund und das Sterben auf Raten könnte schon im März sein Ende finden. Dann nämlich, wenn es nicht gelingt, die üppige Schuldenentlastung von 100 Milliarden Euro zu erreichen, die Griechenland benötigt, um auslaufende Anleihen in Höhe von fast 15 Milliarden Euro zu refinanzieren. Während inzwischen ziemlich sicher ist, dass der ursprünglich angestrebte Schuldenschnitt von 50% nicht ausreicht, selbst wenn alle mitmachten, haben die meisten Hedgefonds signalisiert, dass sie sich dem Deal entziehen werden. Sie haben vielmehr in großem Maßstab entsprechende Kreditausfallversicherungen zu ihren Anleihen gekauft, da kann die Pleite gern kommen. Es konnten auch nur die Naivsten darauf gesetzt haben, dass gerade diejenigen, die auf die hellenische Insolvenz viel Geld gewettet haben, den Eintritt des gewinnbringenden Ereignisses verhindern helfen würden. Um die Staatspleite abzuwenden müssen also wieder mal die Steuerzahler in die Bresche springen, allen voran die deutschen. Doch auch das wird nicht viel helfen, denn Fachleute sind sich einig, dass selbst ein völliger Forderungsverzicht aller Gläubiger Griechenland nicht mehr aus der Schuldenklemme befreien kann.

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