23.04.2024 Herzlich willkommen!

April, April! – Und doch nicht weit hergeholt

Den „Klodeckel des Tages“ hat sich diesmal Cem Özdemir, Bundesvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, verdient. Mit seinem Vorschlag, angesichts der immer weiter steigenden Spritpreise die in den deutschen Zoos zahlreich vorhandenen Straußen, Elefanten und Ziegen als Transportmittel einzusetzen, stieß er parteiübergreifend auf Verwunderung. „Es gibt in den rund 700 Zoos und Wildparks in Deutschland mehr als 10.000 Nutztiere, die durchaus dafür in Frage kommen, den auf den Straßen immer weiter zunehmenden LKW-Verkehr zurückzudrängen. Sie stehen aber nur in den Tierparks für Schaulustige rum – das ist nicht mehr zeitgemäß und dekadent“, so Özdemir in einer Stellungnahme. Co-Vorsitzende Claudia Roth ergänzte: „Die Zoos nehmen die unvorstellbare Fläche von fast 20 Quadratkilometern ein, die dem biologischen Anbau vollständig verloren geht. Dagegen müssen wir Grünen kämpfen.“ Auch die Pferdezucht und -haltung gehört laut Roth auf den Prüfstand. „Dass Menschen Pferde einfach nur zum Spaß halten, können wir nicht mehr länger hinnehmen. Das müssen wir verbieten, denn Pferde sind zu wichtig als Transportmittel. Notfalls muss eine Pferdesteuer für alle Besserverdienenden ab 30.000 brutto her.“ Jürgen Trittin, der sich erst mit zweitägiger Verspätung in die heftig geführte Debatte einschaltete, schlug vor, auch Kühe und Legehennen in die Überlegungen einzubeziehen. „Es kann ja nicht sein, dass die nur zum Eierlegen und Milchgeben taugen, da muss man schon mehr erwarten.“ Trittin versprach, sich für eine EU-Initiative stark zu machen, die unter wissenschaftlicher Begleitung einen Stundenplan ausarbeiten soll, in dem die „Versorgungs- und Transportintervalle“ für Hühner und Kühe europaweit einheitlich geregelt sind. Einwände, die Beförderungsalternativen seien schon angesichts der um ein Vielfaches längeren Transportdauer nicht ernsthaft in Betracht zu ziehen, lässt Özdemir nicht gelten. Der Verbraucher sei heute sensibilisiert dafür, dass zum Schutz unserer Umwelt, das eine oder andere Transportgut auf seinem Weg von der Nordseeküste ins Voralpenland „ruhig auch einmal zwei bis drei Monate unterwegs“ sei. Kleingüter könnten zudem schnell und problemlos per Brieftaube zugestellt werden. Die Ergebnisse eines Feldversuchs in Westaustralien geben Özdemirs Vorstoß allerdings keinen Rückenwind. Dort wurde die Transporttierpopulation bereits nach wenigen Wochen nahezu ausgelöscht, weil nicht nur Wilderer, sondern vor allem Tausende aus Erschöpfung verendete Tiere den Initiatoren einen Strich durch die Rechnung machten.

Ein Kommentar

  1. Super Vorschlag! Zusätzlich sollten wir gleich noch eine Steuern erheben. Auf die tierischen Abfallprodukte bei Tiertransportbetrieb erheben, eine Tiermautplakette. Und einen natürlich Tierbegleiter-Führerschein einführen, vorher ein tierpsychologisches Gutachten einholen, sowie den tierischen-Tier-Tüv. Die freiwerdenen Zoo-Flächen könnten noch mit Solar-Anlagen zugebaut werden. Mit der so gewonnenen Energie könnte man die Toilettenspülung des Klodeckel-Verfassers beleuchten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

%d Bloggern gefällt das: