29.03.2024 Herzlich willkommen!

Nuhr keine Panik: Vertrauen wir auf den wehrhaften Rechtsstaat

Der Islam macht es sich besonders schwer in diesen Tagen. Er könnte einfach friedlich vor sich hin existieren und seinen Platz neben den anderen Weltreligionen einnehmen. Aber das erlaubt offenbar sein religiöser Alleinherrschaftsanspruch nicht. Und so prägt kaum etwas die großen Konflikte unserer Zeit mehr als die fortwährende Auseinandersetzung der islamischen Welt mit den Gesellschaften des Westens. Nicht zuletzt der IS-Terror hat den Islam auf breiter Front in Verruf gebracht. Und so bauen sich die Mauern in den Köpfen auf beiden Seiten immer höher auf. Überempfindlichkeit auf der einen Seite, abnehmende Bereitschaft zur Nachsicht auf der anderen Seite sind die Folge. Immer größer wird das gegenseitige Misstrauen. Dass sich der Islam hierzulande in Lobbyverbänden organisiert und die Politik nicht müde wird, ihn zum festen Bestandteil der deutschen Identität zu erklären, trägt eher zur Eskalation bei als zur Befriedung. Es drängt sich der Eindruck auf, die hiesige Politik nehme den Islam zu wichtig und verschaffe ihm damit eine Plattform, die einer Religion in der aufgeklärten säkularen Welt des Westens nicht zusteht. So wie man Bürgermeister eben auch nicht mit militärischen Ehren auf Schloss Bellevue empfängt.

Derart wichtig genommen, treten manche Muslime ihren „ungläubigen“ Mitbürgern besonders selbstbewusst gegenüber. Sie bedienen sich dabei auch der öffentlichen Provokation und Einschüchterung, wie die „Scharia-Polizei“ unlängst demonstrierte. Vor allem aber erfährt eine auf diese Weise völlig überhöhte Religion immer mehr Zulauf radikaler Verirrter, die in ihr die letzte Chance sehen, dem eigenen Dasein eine Bedeutung zu geben. Mit dem fortlaufenden Kümmern, dem vorauseilenden Gehorsam und der peinlichen Anbiederung bedient die Politik aber auch die Dünnhäutigkeit mancher Muslime, zu deren geübtem Reflex es längst gehört, jede gesellschaftliche Regung darauf abzuklopfen, ob nicht etwa der Islam diskriminiert oder gar beleidigt worden ist. Nicht nur in Deutschland. In Erinnerung ist bis heute der Aufruhr nach den Mohammed-Karikaturen in einer dänischen Zeitung. Es fällt schwer, sich vorzustellen, die Leibgarde des Papstes hätte mit der Erstürmung Kopenhagens gedroht, nur weil ein dänisches Blatt Jesus Christus als Playboy am Strand von Rimini gezeigt hätte. Nun erregt der „Fall Nuhr“ die Gemüter. Seit Jahren begeistert uns der Kabarettist mit seinem Bühnenprogramm. Nichts und niemand ist ihm heilig – und genau das lieben seine Fans.

Dabei genießt Dieter Nuhr Respekt und Anerkennung nicht nur beim breiten Publikum, sondern auch bei den Kulturschaffenden. Erst vor einer Woche erhielt er den Jacob-Grimm-Preis, die Hauptehrung des „Kulturpreises Deutsche Sprache“. So einer soll also ein übler Hetzer sein. Das jedenfalls meint der heutige „Klodeckel“-Träger Erhat Toka, der Nuhr wegen angeblicher „Islamhetze“ angezeigt hat. Dabei kann Toka selbst auf eine bemerkenswerte Vergangenheit zurückblicken. Von 2003 bis 2008 war er für die Öffentlichkeitsarbeit in der Milli Görüs Moschee zuständig, Teil einer Gemeinde, der vom Verfassungsschutz das Bestreben bescheinigt wird, „die westliche Ordnung zu überwinden und durch ein islamisches Gemeinwesen zu ersetzen“. 2012 geriet Toka mit seiner Islam-Partei zeitweise selbst ins Visier des Verfassungsschutzes, nachdem er auf der Partei-Homepage einen Text veröffentlicht hatte, in dem die Demokratie als islamfeindliche „Vielgötterei“ bezeichnet wurde. Nun ist der Staatsanwalt am Zug. Dieter Nuhr bleibt standhaft und er hat recht. Ob er am Ende auch das Recht auf seiner Seite hat, wird darüber entscheiden, welchen Stellenwert die Meinungsfreiheit in unserem Land noch besitzt.

10 Kommentare

  1. Mission acomplished!

    Der Kampf der Kulturen kann beginnen. Der Lachende dritte, der Anstifter bleibt im Hintergrund unbehelligt und kann seine Agenda von Shock & Chaos weiter treiben, ohne von wachen Geistern belästigt zu werden. Die bösen Juden sind an allem schuld, ups, nein diesesmal sind es die Muslime. Die wollen die ganze Welt erobern und uns ungläubige vernichten. Hatten wir das nicht erst vor 2 Generationen? Scheiss auf geopolitische Strategien zu Aufrechterhaltung einer monopolaren Weltherrschaft, da, der Moslem ist der Feind.

    Dumm, dümmer, Menschen.

    Heil Bush

  2. Viele Verhaltensmuster sind uns anerzogen worden, schon immer, meist unbemerkt. Doch schon ein Kind kann schnell lernen, was erforderlich ist, um für einen Tag die Schule zu meiden. Ich kann das gut verstehen. Der Islam ist (bisher) kein besonderes Problem in Mitteleuropa. Er ist eines von vielen. Der gefestigte Vielvölkerstaat wird eines Tages ein GROSSES Problem werden. Das war beim Bau dieser Zeitbombe auch beabsichtigt. Eine langfristige Nachkriegsstrategie also, getragen von den Siegern, von deutscher Gier und deutscher Kollaboration. Und was machen wir?
    Zetern jüdische [von der Red. gelöscht; bitte bleiben Sie sachlich] „Holocaust“, so verschwinden wir im Loch.
    Nennt man uns „Nazis“, so suchen wir Deckung.
    Auch „Islamhasser“ wollen wir natürlich nicht sein, schwerkriminelle Fremde hin oder her.
    Und endlos so weiter. Die Dummheit des Durchschnittsmenschen ist ein Naturphänomen. Es entspricht den Gesetzen der Natur, dass „Dummheit“ – also die Unfähigkeit, zu begreifen und daraus Konsequenzen zu ziehen – ausgenutzt wird, von den eigenen oder von fremden Herren.
    Aber ich sehe deutlich, was wir sind: Ein Haufen dressierter Idioten, die jeder vor den Karren spannen kann, der am lautesten zetert. Viel Spaß!

  3. „Vertrauen wir auf den wehrhaften Rechtsstaat“

    Die BRD war nie einer ist es ganz sicher nicht über Nacht geworden. Eine von der Politik lenkbare Justiz (wer befördert noch gleich die Richter), eine vollständig an die Weisungen der Justizminister gebundene Staatsanwaltschaft, ein politisches Sonderstrafrecht mit 130-IV und anderen, welches Meinungsverbrecher für 13 Jahre einsperrt, während südländische Mörder nach 3 Jahren wieder frei sind, sprechen hier Bände.

    „Rechtsstaat“ sieht anders aus, ganz anders.

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