19.03.2024 Herzlich willkommen!

Merkels Machtgier: Von einer Frau, die nicht merkt, dass es vorbei ist

angela merkel photo
Photo by More pictures and videos: connect@epp.eu

Wer dieser Tage einen der unzähligen Fernseh-Polittalks verfolgt, könnte glauben, in eine Zeitmaschine geraten zu sein. Man wähnt sich zurückversetzt ins Jahr 1989, so sehr erinnern die Statements des Führungspersonals der aus dem Amt gejagten Bundesregierung an den unbeugsamen Starrsinn des untergehenden DDR-Politbüros. „Alles richtig gemacht“, lautet die Devise, „Immer nur weiter so“, der Schlachtruf. Gerade die CDU-Spitze offenbart ein Ausmaß an Realitätsverweigerung, das Angst macht. Die jeder Wirklichkeit entrückte Kanzlerin und ihre Getreuen haben auch eine Woche nach ihrem verheerenden Debakel bei der Bundestagswahl nicht im Ansatz begriffen, was ihnen die Bürger an der Wahlurne in großen Lettern ins Stammbuch geschrieben haben. Nur noch ein knappes Drittel der Wähler kann sich für die Union erwärmen – das schlechteste Ergebnis seit 1949. Abgestraft für ihr völliges Versagen in der Euro-, Einwanderungs- und Energiepolitik, ist der Kanzlerwahlverein aus CDU und CSU im Vergleich zu 2013 um satte achteinhalb Prozentpunkte abgerutscht. Nimmt man nur das Ergebnis für Merkels CDU, so haben ihr nicht einmal mehr 12,5 Mio. Wähler das Vertrauen geschenkt. Von einer Volkspartei zu sprechen, verbietet sich da fast schon. Im Zusammenhang mit dem bisherigen Koalitionspartner von der SPD möchte man diesen Begriff lieber gar nicht mehr in den Mund nehmen. Zusammen mit der CSU kämen beide gerade so über die 50%-Marke. Wer möchte da künftig noch von einer „großen“ Koalition sprechen?

Die in einem Paralleluniversum kreisende CDU-Vorsitzende denkt gar nicht daran, persönliche Konsequenzen aus ihrem Desaster zu ziehen

Aber die ist nun sowieso Geschichte. Da die SPD nicht mehr will, muss Merkel die unterschiedlichsten Kleinparteien an sich binden, um an der Macht zu bleiben. Schwer fällt ihr das nicht, verfügt sie doch selbst über keinerlei politische Prinzipien. Ihre bis zur Unkenntlichkeit entkernte CDU kann im Jahr 2017 nahezu überall andocken und findet so immer eine beliebige Zahl an Koalitionspartnern. Erstmals in der deutschen Nachkriegsgeschichte wird es auf diese Weise nun wohl ein Viererbündnis geben, damit die mit der Selbstverständlichkeit einer Staatsratsvorsitzenden herrschende Kanzlerin weiterregieren kann. Zwar gestaltet sich dies weit weniger bequem als die Liaison mit der SPD, doch kann es der Merkel-CDU letztlich gleich sein, wie viele andere Fraktionen sie sich ähnlich der SED einverleiben muss, um ihre ewige Herrschaft abzusichern. Währenddessen denkt die in einem Paralleluniversum kreisende und von ihren medialen Satelliten beklatschte CDU-Vorsitzende gar nicht daran, persönliche Konsequenzen aus dem vor allem ihr anzulastenden Desaster zu ziehen. Stattdessen begreift sie es als klare Bestätigung ihrer Politik, dass ihr der „Große Bruder“ aus Brüssel Glückwunschgirlanden bindet und die Riege der Bruderstaaten artig gratuliert, ein Ritual, das ihr von den Volkskammerwahlen bestens vertraut ist. Kalt dürfte es Merkel trotzdem nicht lassen, dass nur noch etwas mehr als ein Viertel der Wähler sie und ihre CDU wollen. Umso trotziger verkündet sie, nichts falsch gemacht zu haben.

„Die Leute wollen, dass Deutschland Deutschland bleibt“, sagt Stanislaw Tillich, wissend, dass dies mit Angela Merkel nahezu ausgeschlossen ist

Noch hätte die Kanzlerin die Chance, sich mit Anstand zurückzuziehen. Doch sie wird es nicht tun. Dabei hat ihre Demontage längst begonnen. Immer häufiger trauen sich auch führende Parteikollegen aus der Deckung, nachdem das Raunen in Berlin zuletzt lauter geworden war. Sachsens CDU-Ministerpräsident Stanislaw Tillich wurde nun deutlich: „Die Leute wollen, dass Deutschland Deutschland bleibt“, las er seiner Vorsitzenden öffentlich die Leviten. „Mitte rechts“ sei der Weg, den die Union einschlagen müsse, um politisches Terrain zurückzuerobern. Dass dies mit Merkel nahezu ausgeschlossen ist, braucht Tillich ebenso wenig hinzuzufügen wie Horst Seehofer. Letzerer dürfte mit seiner CSU im Jahr der Bayerischen Landtagswahl für viel Unruhe in der künftigen Jamaika-Regierung sorgen. Aber auch zahlreiche andere Konservative innerhalb der Union werden zunehmend aufbegehren, wenn sie ihre Positionen durch faule Kompromisse mit dem grünen Koalitionspartner immer weiter verwässert sehen. Dann dürfte es auch für die Kanzlerin zu Ende gehen. Erich Honecker wurde vom Politbüro gestürzt, als selbst die bestellten Statisten die Buhrufe bei seinen öffentlichen Auftritten nicht mehr übertönen konnten. Er verstand nicht, warum ihn sein Volk nicht mehr liebte, hatte eine Heerschar eifriger Helfer die Realität doch jahrelang geschickt vor ihm zu verbergen gewusst. Vor Angela Merkel verbirgt niemand etwas. Ihre Realitätsferne ist nicht zu erklären. Das wiederum unterscheidet sie von Erich Honecker.

 

 

Mein aktuelles Buch „Das Grauen – Deutschlands gefährliche Parallelgesellschaft“ ist im Handel erschienen. „Spukschloss Deutschland“ ist als Ebook und als signiertes Taschenbuch erhältlich. Im Paket können Sie die beiden Bücher direkt von mir zum Sonderpreis erwerben.

10 Kommentare

  1. Vor Merkel wird nichts verborgen? Mh, das ist kaum zu glauben. Die Alte hat mittlerweile eine Schleimerschaft um sich rum, wie jeder Chef nach 12 Jahren. Wär auber auch egal, wenn nicht: Die Alte ist derart eiskalt, daß selbst Pfeifkonzerte ihr am Allerwertesten vorbeigehen.

  2. Alles richtig, lieber Herr Peymani. Die Frage für mich ist aber vor allem, wie können wir die FDP Führung davon abhalten, mit dieser Dame wieder eine Koalition einzugehen. Jamaika unter Merkel ist für mich ein Albtraum. Die Gefahr, dass der politische Liberalismus in Deutschland nach seinem Wiederaufstieg endgültig ruiniert wird, ist riesengroß. Der junge Herr Lindner kennt zwar Frau Merkel ziemlich genau und müsste wissen, dass es mit ihr nie eine faire Koalition geben kann. Ich befürchte aber der Sog zum Ministeramt ist zu groß.

    1. Den „politischen Liberalismus“ gibt es in Deutschland ganz sicher nicht unter Lindner. Die FDP hat erst vor einiger Zeit bei ihrem Magenta-Parteitag den Namenszusatz „Die Liberalen“ getilgt. Wer glaubt, das sei Zufall und nicht Programm, unterschätzt solche Veränderungen gewaltig. Liberal ist in der FDP einzig noch die Gruppierung „Liberaler Aufbruch“ – ein Feigenblatt, das wenig Einfluß auf die Parteilinie und die One-Man-Show des Herrn an ihrer Spitze hat.

  3. Lieber Herr Peymani,
    schön, Sie als neuen Autor entdeckt und gewonnen
    zu haben. Von mir vielleicht nur dies:
    D + Merkel = AMORPHIE/LIESE

  4. Die Horroroma aus der DDR
    Merkel hat die großen BRD-Volksparteien in etwas mehr als einem Jahrzehnt auf Pelletgröße zerhäckselt, um selbige anschießend klimaneutral zu verheizen. Ganz nebenbei hat sie auch noch einen ganzen Kontinent gespalten, mal eben so. Wieso also sollte diese dauerlächelnde DDR-Horroroma gerade jetzt in ihrem Vernichtungsfeldzug vor grün/gelb/schwarzen Zwergen Halt machen?
    Diese Polit-Hobbits aus FDP, Grünen und Lederhosendrehofers stecken ihre Schrumpfköpfe doch ganz freiwillig in Merkels Häckselmaschine.
    Die Honckers hätte es gefreut, bei solch einem öffentlichen Gemetzel dabei zu sein zu dürfen.

  5. „Nur noch ein knappes Drittel der Wähler kann sich für die Union erwärmen…“

    Selbst das möchte ich bezweifeln, ich kann mir gut vorstellen, dass ein nicht zu unterschätzender Teil der CDU-Wähler eher den Super-Gau RotRotGrün verhindern wollte.
    Bei einer Umfrage heute auf der Webseite der Welt stimmen 84% der Leser
    für eine Obergrenze für Flüchtlinge. Abgestimmt haben aktuell fast 40.000 Leser.

    Die Kommentare der abgestraften Politiker (außer der CSU) nach der Wahl haben
    mich einigermaßen fassungslos gemacht. Tenor: Wir haben alles richtig gemacht
    und müssen weitermachen wie bisher, alles andere würde die AFD stärken.

    Trotz dieser Verweigerungshaltung bin ich inzwischen wieder etwas optimistischer
    das mittel-und langfristig die Abkehr von dieser von einigen Parteien betriebenen populistischen Moralprotzerei nicht mehr aufzuhalten ist.

  6. Diese Frau schreckt vor nichts zurück. Sie erinnert mich an Jurassic Park. Sie ist ein von Menschenhand geschaffenes Monster. Ausersehen von den transatlantischen Strippenzieher um Soros und Genossen, um Deutschland zu vernichten. Sie zieht das eiskalt durch. Sie trampelt alles nieder, was ihr in den Weg kommt. Sie beißt diejenigen weg, die ihr gefährlich werden könnten. Durchziehen kann sie das nur mit der Nazikeule und den Schmarotzermedien, die diese Keule schwingen. Mit ihrer antrainierten SED-Dialektik bringt sie es, ebenfalls über diese Medien, fertig, die Wähler zu beeinflussen, da diese über das, was hinter den Kulissen passiert im Unklaren gelassen werden.

    Diejenigen, die sich nicht nur über den Mainstream informieren, haben Merkel längst durchschaut und sie bei der Wahl abgestraft. Nur hat das leider nicht gereicht. Über kurz oder lang dürfte Merkel aber fallen und zwar sehr tief, wenn die Leute endlich merken, wie sie von dieser Frau verarscht werden. Wenn die Jamaika-Parteien nicht nur darauf aus wären, an die Futtertröge zu kommen, müsste es in den Koalitionsverhandlungen schon knallen. Gespannt darf man sein, ob die Parteimitglieder all die Kröten schlucken, die ihnen da vorgesetzt werden.

  7. Der Artikel wurde im Jahr 2017 verfasst. Wir schreiben mittlerweile
    das Jahr 2020. Und Merkel ist immer noch dran. Selbstverständlich.
    Inzwischen sind noch einige Kardinalfehler hinzugekommen, die sie
    sich geleistet hat, hauptsächlich das Lock Down Syndrom wegen
    Corona. Davon wusste man in 2017 noch nichts. Offiziell jedenfalls
    nicht, obwohl die Weltbank damals schon „Covid-19 Tests“
    bestellte.
    Ich will damit nur sagen, dass die Kritik an Merkel nicht weniger
    geworden ist. Und ich bin auch kein Merkel-Fan.
    Trotzdem werde ich jetzt was Überraschendes schreiben:
    ich bin dafür, dass Merkel dran bleibt! Und möglichst lange!
    Wer kann sich denken, warum?
    Nun, in Bayern gibt es jetzt so einen .öder – der erste Buchstabe
    fällt mir grad nicht ein – und der will Kanzler werden.
    Nun, abgesehen davon, dass es eine Lachnummer ist, wenn eine
    Partei, die es nur in 1 von 16 Bundesländern(!) gibt, die es
    NUR IN BAYERN gibt und sonst nirgends(!), die CSU, von einer
    solchen Megalomanie befallen ist, dass sie ganz Deutschland
    regieren will, ist dieser .öder – der erste Buchstabe fällt mir grad
    nicht ein – wegen seiner selbstherrlichen und anmassenden
    Corona-Politik selbst in Bayern nicht der beliebteste.
    Lieber noch 1000 Jahre Merkel als .öder (der erste Buchstabe
    fällt mir grad nicht ein; möglicherweise fehlen vorn auch
    zwei Buchstaben) als „Kanzler“.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

%d Bloggern gefällt das: