Der „Klodeckel des Tages“ geht an die Süddeutsche Zeitung. Längst ist das einst liberale Blatt zur linksideologischen Kampfpostille abgestiegen, der man möglichst wenig Aufmerksamkeit schenken sollte. So hatte ich mir zunächst auch vorgenommen, den Artikel vom 8. Mai mit der wahrheitsverdrehenden Hetzparole „Staat muss immer öfter Löhne aufstocken“ nicht weiter zu kommentieren. Mittlerweile sind jedoch so viele Medien auf die Falschmeldung aufgesprungen, dass eine Richtigstellung notwendig ist. Es sind vor allem die längst zum sensationsschreienden Unterhaltungsklamauk verkommenen politischen Talkshows, die ein Zerrbild der gesellschaftlichen Wirklichkeit entwerfen. An vorderster Front kämpfte diesmal die „Hart aber fair“-Sendung vom 13. Mai, in der reißerisch „skandalöses Lohndumping“ und „Hungerlöhne“ angeprangert wurden. Anlass all der aktuellen Empörung war die Umdeutung einer offiziellen Statistik zur Zahl der sogenannten Aufstocker. Hier hatten die Ideologen von der SZ ganze Arbeit geleistet. Sie griffen eine willkürliche Gruppe und einen willkürlichen Zeitraum aus der Statistik heraus, um ihre Skandalmeldung zu untermauern. Unwiderlegbare Tatsache ist aber, dass die Zahl der Menschen, die trotz eines Arbeitseinkommens staatliche Hilfe in Anspruch nehmen müssen, seit dem von der SZ gewählten Jahr 2009 rückläufig ist. Doch das interessiert die Steigbügelhalter der Umerzieher unserer Gesellschaft nicht die Bohne. Um die eigene Ideologie in alle Köpfe zu hämmern, ist man sich für nichts zu schade. Und leider gilt für die Masse der besonders obrigkeitshörigen Deutschen noch immer, dass wahr ist, was in der Zeitung steht. Leichtes Spiel also für die Medien, die längst die Macht in diesem Staat übernommen haben und den endgültigen Linksruck im Wahljahr auf Biegen und Brechen durchsetzen wollen. Widmen wir uns daher für einen kurzen Moment den Fakten, wenngleich ich weiß, dass eine argumentative Auseinandersetzung mit Ideologen reine Zeitverschwendung ist: Seit 2009 ist die Zahl der Hartz-IV-Empfänger um rund 600.000 zurückgegangen, während sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um sage und schreibe 1,5 Millionen erhöht hat. Wenn das rot-rot-grüne Jammerlager also sein Mantra herunterbetet, es könnten immer weniger Menschen von ihrer Arbeit leben, ist dies eine glatte Lüge! Wer jemals die Grundschule besucht hat, kann anhand der beiden Zahlen leicht errechnen, dass das Gegenteil der Fall ist. Am Ende aller nüchterner Betrachtung reden wir von etwas mehr als einem halben Prozent aller Vollzeitbeschäftigten in Deutschland, die – aus welchen individuellen Gründen auch immer – von ihrem Lohn nicht leben können. Es wirft ein erschreckendes Licht auf den Zustand unserer Gesellschaft, dass dieser marginale Anteil unzureichend entlohnter Berufstätiger für eine Medienpropaganda taugt, die womöglich den Umverteilungs- und Enteignungsideologen am Ende an die Macht verhilft. Da bleibt die bittere Erkenntnis, dass das aufwendig gezüchtete schlechte Gewissen des Durchschnittsdeutschen derlei Unverhältnismäßigkeiten überhaupt erst ermöglicht, ganz gleich, ob es um Fragen des Sozialstaats, des Umweltschutzes oder der Integrationspolitik geht. Doch diejenigen, die den Umverteilern heute euphorisch zujubeln, könnten schon bald deren nächste Opfer sein. Denn Ideologien brauchen immer neue Feindbilder für ihr eigenes Überleben.
Der erfundene Skandal: Das „Aufstocker“-Märchen der SZ
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