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Krugman und Stiglitz: Primitiv-Keynesianismus als Kassenschlager

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Photo by KAZVorpal

Das Euro-Debakel spaltet nicht nur Europa, sondern auch die Wissenschaft. Und als wäre es nicht schlimm genug, dass auch hierzulande eine Reihe von Ökonomen fordern, immer mehr Geld in der Ägäis zu versenken, mischen sich von jenseits des Atlantiks zwei Herren ein, deren Großmäuligkeit inzwischen nicht mehr nur lästig, sondern im Tonfall geradezu unverschämt ist. Sie sind Nobelpreisträger und Bestseller-Autoren, doch nicht nur das verbindet Paul Krugman und Joseph Stiglitz. Vor allem eint sie ihre große Liebe zum Neo-Keynesianismus, den sie mit ideologischer Blindheit verfechten. Kernstück der Theorie ist, dass eine Volkswirtschaft schon irgendwie floriere, wenn der Staat nur genug Geld unters Volk bringe, weil die Menschen umso mehr konsumierten, je mehr Geld sie zu Verfügung hätten. Der Gedanke ist verblüffend einfach und klingt schlüssig, hat jedoch den Haken, dass das Geld auch irgendwo herkommen muss. Entweder muss also die Gelddruckerei angeworfen werden, oder es wird kräftig von oben nach unten verteilt. Wo immer das eine oder das andere versucht worden ist, endete dies in der totalen Überschuldung des Staates und einem miserablen Lebensstandard für die Bevölkerung.

Doch so sehr das von John Maynard Keynes vor rund 100 Jahren entwickelte Denkmodell längst widerlegt ist, so hartnäckig halten sich romantische Umverteilungsphantasien ewig gestriger Alt-Sozialisten wie Krugman und Stiglitz. Diese maßen sich mittlerweile einen Ton an, der sie als Wissenschaftler diskreditiert. Es verwundert schon, dass sich zwei derart hoch dekorierte Volkswirte so undifferenziert, parteiisch und unwissenschaftlich äußern – und dabei auch noch zahlreiche Anhänger finden. Die beiden Amerikaner greifen sich für ihre kruden Theorien aus der sogenannten nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik nur jene Aspekte heraus, die sich besonders plakativ für ihre Angriffsrhetorik nutzen lassen. Seit einiger Zeit haben sie es dabei auf Deutschland abgesehen, was sicher auch mit der eigenen familiären Vergangenheit zu tun hat. Krugmann und Stiglitz scheinen Deutschland geradezu zu hassen. Deutlich wird dies vor allem an Krugmans Äußerungen, wenn er Deutschland in Bezug auf Griechenland „Putsch-Absichten“ unterstellt oder gar von einer „Machtergreifung“ spricht. Ganz bewusst assoziiert er das politische Handeln der Bundesregierung mit dem Nationalsozialismus. Ins Bild passt dabei auch, dass er Kanzlerin, Finanzminister und Co., stets als „Führer“ tituliert.

Die Forderung der von Deutschlands Steuerzahlern gewählten Bundesregierung, man möge doch bitte im Gegenzug für viel Geld funktionsfähige staatliche Strukturen in Griechenland aufbauen, halten Krugman und Stiglitz für den Versuch, Europa zu zerstören. Statt dem Rest den eigenen Sparfetisch aufzuzwingen, müsse Deutschland hinnehmen, dass man anderswo eben lieber auf Pump lebe – und dies gefälligst bezahlen. Es ist offenkundig, dass hier zwei alte Männer ihre Rachsucht ausleben, die den Zenit ihres Schaffens längst überschritten haben. Nur vordergründig sind es volkswirtschaftliche Überlegungen, von denen sie sich leiten lassen. Ihre Hasstiraden sind vor allem ein politisches Statement: Deutschland soll nun endlich seine moralische Schuld aus der Zeit des Nationalsozialismus begleichen. Es wäre ehrlicher und dem ernsthaften volkswirtschaftlichen Diskurs dienlicher, wenn die ehemaligen Stars der Ökonomie ihre Motive offenlegten und sich nicht mehr mit dem Deckmantel der Volkswirtschaftslehre tarnten. Denn über moralische Fragen kann man in Ethik-Vorlesungen trefflich debattieren. Doch damit könnten Krugman und Stiglitz dann sicher nicht so viel Staub aufwirbeln – und vor allem viel weniger Bücher verkaufen.

9 Kommentare

  1. Großmäuligkeit, unverschämt, ideologischer Blindheit,längst widerlegt, romantische Umverteilungsphantasien ewig gestriger Alt-Sozialisten, kruden Theorien, ihre Rachsucht ausleben, Hasstiraden , ehemaligen Stars ..
    bewundernswerter Journalismus – vom feinsten.
    So etwas kommt heraus, wenn man mit aufgeblasenen Backen seinen ungeistigen Dünnschiss in die Welt bläst.

  2. Die deutsche Auslandsverschuldungsökonomie ist essentiell auf die Verschuldung des Auslands angewiesen.

    Wir schicken sie zusammen mit dem Bundesverfassungsgericht auf Reisen und lassen sie das Ausland fragen: Wollt ihr euch bei uns im Umfang von 200 Milliarden Euro verschulden. Wir müssen unsere Arbeitslosigkeit exportieren. Das GG verbietet uns das der Staat sich verschuldet damit wir uns schrittweise an unsere Verhältnisse, durch höhere Löhne, höhere Renten, … anpassen können.

    Krugman und Stiglitz fordern also etwas , dass 5% der Bevölkerung nicht wollen weil es 95% der Bevölkerung zu Lasten dieser 5% nützen würde.

    Man sollte über seinen Klodeckel gucken.

    1. Interessant. Woher haben Sie die Zahl von 95%? Oder reden Sie von 95% Ihres Bekanntenkreises? Übrigens: NIemand zwingt das Ausland, deutsche Waren zu importieren, weil es diese selbst nicht herstellt oder nicht in der von den Verbrauchern gewünschten Qualität anbietet. Nur deswegen verschulden sich andere Staaten letztlich in Deutschland, wie Sie feststellen.

  3. das sich der Wind gedreht hat, dürfte jetzt hoffentlich auch bei den Nichtsahenden und Nichtswissenwollenden angekommen sein.
    Und der Rest der Welt hat wieder seine Sündenböcke gefunden.
    Es ist zum Verzweifeln, jeder sieht es, jeder ahnt es und die Herde trottet sehenden Auges über die Klippe

  4. Im Grunde genommen ist weder der unsinnige Keynsianismus der Krugmänner und Stieglitze zielführend, noch das derzeit betriebene Verschenken deutscher Exporte ans Ausland. Man exportiert ja nicht, um sich an einem möglichst hohen Außenhandel zu erfreuen, sondern um notwendigen Importe zu bezahlen. Merkantilismus ist ja auch nicht die Weisheit letzter Schluß. Derzeit läuft es ja innerhalb der Eurozone so, daß zwar die deutschen Exporte bezahlt werden, jedoch führt der Überschuß dazu, daß die Targetsalden und anderen Verrechnungssysteme (Rettungsschirme) aufgebläht werden. Dem Deutschen nutzt das gar nichts. die deutschen Devisenreserven sind bescheiden. Früher in der Zeit des Goldstandards hätte es einen heftigen Goldabluß aus den Defizitländern gegeben. Daraufhin wären die Preise und Löhne in der Überschußländern gestiegen und in den Defizitländern gefallen, bis wieder ein erträgliches Gleichgewicht eingetreten.

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