Da saß sie nun, milde lächelnd, aber irgendwie irritiert darüber, dass sich zwei ihrer Untertanen tatsächlich anmaßten, sie ins Kreuzverhör nehmen zu wollen. Ihr „wichtigstes TV-Interview“, wie die Hofberichterstatter der Springer-Presse meinten, absolvierte Kanzlerin Angela Merkel am Freitag scheinbar entspannt. Doch immer wieder schimmerte auch die Dünnhäutigkeit einer Frau durch, die sich nicht mehr auf die Rückendeckung ihrer Ja-Sager aus dem Regierungslager verlassen kann. Und auch nicht mehr auf die Demoskopie, die ihr doch so lange so zuverlässig den wöchentlichen Stundenplan für ihre Tätigkeit geschrieben hatte. Merkel bemühte sich, den allgegenwärtigen Kontrollverlust des von ihr geleiteten Staates weg zu lächeln. So sehr, dass man fast Sorge um ihre Kiefermuskulatur haben musste. Da war es gut, dass die ihr zugeteilten Journalisten an diesem Abend auch einmal wagten, mehr zu sein als der Resonanzkörper für Merkels Märchenstunde. In diesen seltenen Momenten wich die Milde aus dem Gesicht der „Willkommenskanzlerin“. Mal verbat sie sich schnippisch allzu energische Nachfragen mit dem Hinweis, sie dürfe ihren Satz doch sicher zu Ende sprechen. Mal setzte sie eine Miene auf, die ihrem Gegenüber signalisieren sollte, er könne seine Frage wohl kaum ernst meinen.
Wie einst Christiane Kerner im preisgekrönten Kinofilm „Good Bye, Lenin!“ lebt Merkel in ihrer eigenen Welt. Der Filmfigur musste man zugutehalten, den Zerfall der DDR ein Dreivierteljahr lang im Koma verschlafen zu haben und danach eine Scheinwelt vorgegaukelt zu bekommen. Merkel kann sich auf derlei nicht berufen. Sie hört, sieht und fühlt Tag für Tag, wie sehr Deutschland unter ihrer Politik leidet. Und einige ihrer Minister lassen nichts unversucht, um sie wachzurütteln. Doch warum sollte sich jemand um ein paar Minister scheren, dem offenbar Parlament und Rechtsstaat egal sind? So bleibt die Mutter aller Flüchtlinge bei ihrem „Wir schaffen das“-Mantra, obwohl sie wissen muss, dass wir es so nicht schaffen können. Es sollte der große Befreiungsschlag werden, nach einer Woche, in der der Ton in der Regierungskoalition schärfer, die Sprache bildhafter und der Ruf nach der Vertrauensfrage lauter geworden war. Doch er konnte es nicht sein. Schon gar nicht nach dem, was sich nur Stunden später in Paris abspielen würde. Nun ist klar: Merkel ist nicht mehr länger tragbar. Der islamistische Terror, der Europa nun heimsucht, zeigt die ganze Fahrlässigkeit des Handelns einer Kanzlerin auf, die zulässt, dass Hunderttausende ohne jede behördliche Registrierung zu uns einreisen.
Von rund 300.000 illegalen Einwanderern ist inzwischen offiziell die Rede, von denen niemand weiß, wer sie sind, wo sie sich genau bei uns aufhalten und was sie vorhaben. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Es gehört nicht viel Phantasie dazu, sich vorzustellen, dass auch einige der Attentäter von Paris auf diese Weise den Weg in die EU gefunden haben. Erste polizeiliche Ermittlungen scheinen entsprechende Befürchtungen zu bestätigen. Doch Merkel bleibt bei ihrem Kurs, den deutschen Michel mit einem sanften Gutenachtlied in den Schlaf zu wiegen. Dabei dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis auch hierzulande Selbstmordattentäter ihr Unheil anrichten. Merkels Willkommensgruß in die Welt ist natürlich auch von islamistischen Gotteskriegern gehört worden. Unsere Nachbarn schüttelten von Beginn an den Kopf über so viel politischen Leichtsinn. Nun musste Frankreich an diesem 13. November ausbaden, was die Hurra-Rufer angerichtet haben, indem sie mit der naiven Überdehnung der Religionsfreiheit den Feinden der Demokratie die Schlüssel zum Haus unseres europäischen Wertesystems auf dem Silbertablett servierten. Noch können wir uns diese Schlüssel zurückholen, aber dafür brauchen wir als Gesellschaft den Mut zur ehrlichen Debatte. Frau Merkel steht dieser Ehrlichkeit im Weg.
Die Kanzlerette ist sehr dünnhäutig. Am liebsten sagt sie einen zentralen Satz in der Tagesschau und überläßt das life gerne anderen.
Bei Jauch schwitzte sie wohl Blut und Wasser. Aber Jauch ist ein gut trainiertes Zirkuspferd.
Ich muß bei Merkel immer an „Willkommen Mr. Chance“ denken. Der Mann mit dem begrenzten Intellekt kannte die Welt außerhalb des Grundstückzauns nur aus dem Fernsehen. Als sein Arbeitgeber starb, mußte er das Haus verlassen. Die von den spärlichen sozialen Kontakten geprägte, äußerst einfache Sicht auf die Dinge wird von der Welt als Ausdruck tiefer Weisheit interpretiert und Chauncey Gärtner startet eine beispiellose Karriere. Am Schluß wird er Präsidentschaftskandidat und geht schließlich übers Wasser.
Auf „achgut“ wird auch die richtige Frage gestellt: „
Im Bundeskanzleramt gesichtet: Lady Gaga II
Ich weiß nicht, wie oft es womöglich schon vorgekommen ist, dass sich ein Parlament seines Vorstehers oder seiner Vorsteherin entledigt hat, weil ernste Zweifel an der geistigen Frische dieser Person aufkamen.“
– Das ist die richtige Frage. Die darf nicht mehr verstummen. Ein Gutachten wäre schön?
Weil alle zustimmend nicken, ist das noch lange keine Beweis, daß sie Merkels Gedanken folgen konnten.