28.03.2024 Herzlich willkommen!

Gierige IG Metall – Wenn jeder sich selbst der Nächste ist

Der Klodeckel geht heute nach Zuffenhausen. Stellvertretend für die warnstreikende Porsche-Belegschaft erhält ihn deren Betriebsratsvorsitzender Uwe Hück. Der ehemalige Thai-Boxer, der auch genauso aussieht und auftritt, schlug in dieser Woche markige Töne an. Vorsorglich kündigte er schon einmal an, dass in diesem Jahr bereits „im Mai der Tannenbaum brennen“ werde und nicht erst im Dezember. Grund für Hücks martialische Donnerstagsrede war der von der IG-Metall ausgerufene Warnstreik, der branchenweit und damit eben auch bei den Autoherstellern für einen mehrstündigen Ausstand sorgte. Dass ausgerechnet die Porsche-Mitarbeiter mitstreikten, muss den neutralen Beobachter schon arg verwundern, hat doch jeder von ihnen gerade erst eine „genial-intergalaktische Sonderzahlung“ (O-Ton Hück) in Höhe von 7.600 Euro erhalten. Das jedoch kümmert Hück nicht, der die Unverfrorenheit auf die einfache Formel brachte: „Deshalb sind wir IG-Metall. Wir sind solidarisch.“ Aus dieser Haltung spricht ein eigentümliches Solidaritätsverständnis, dass die Beschäftigten offenbar zwar ihren Gewerkschaftskollegen, nicht aber ihrem Arbeitgeber entgegenbringen. Und nicht nur Porsche, auch die anderen großen Hersteller haben ihre Belegschaft zu Jahresbeginn mit rekordhohen Sonderzahlungen erfreut. Schnell vergessen und zurück zum Tagesgeschäft – oder wie Hück es so entlarvend formulierte: „Wer hat, der gibt, und wer nicht hat, der nimmt.“ Und am liebsten hätten sie halt noch mehr, eben „nicht nur die Krümel, die nebenbei mal abfallen“, wie Hück meint. Man muss kein Prophet sein, um zu ahnen, dass die daraus sprechende frühsozialistische Sicht der Welt – hier der böse, raffgierige Unternehmer, da der bedauernswerte, ausgebeutete Arbeiter – demnächst zu Arbeitskämpfen führen wird, die wir seit dem Ende des letzten Jahrtausends eigentlich hinter uns wähnten. Vielleicht sollten sich die Gewerkschaftler einfach mal die Mühe machen, sich den Lohnzettel genauer anzusehen. Im Geldbeutel bleibt nicht deshalb immer weniger hängen, weil etwa die Unternehmen immer knauseriger würden, sondern weil sich der Staat immer mehr holt. Und daran sind nicht zuletzt die Gewerkschaften und ihre sozialistischen Helfer Schuld, die den alles versorgenden Gouvernantenstaat propagieren. Dumm gelaufen: Mit den üppigen Sonderzahlungen dringen die Beschäftigten der Automobilbranche in Regionen vor, in denen sich Einkommensteuer und Sozialabgaben spürbar niederschlagen. Die Arbeitgeber sollen es nun richten – doch sie sind die falschen Ansprechpartner…

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