19.04.2024 Herzlich willkommen!

Das Kontaktverbot: Wasch mich, aber mach mich nicht nass!

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congerdesign / pixabay

Mit Spannung war die Entscheidung erwartet worden. Nun steht fest: Im Kampf gegen Corona gibt es ab sofort ein bundesweites „Kontaktverbot“. Wer genau hinsieht, merkt allerdings schnell, dass dies nichts Halbes und nichts Ganzes ist. Es ist das typische „Sowohl-als-auch“, das Vermeiden der klaren Entscheidung, in der Hoffnung, es jedem recht zu machen – in diesem Fall der zerstrittenen Schar der 16 Ministerpräsidenten. Nun sind die allerwenigsten von uns Experten auf dem Gebiet der medizinischen Forschung. Und selbst Virologen sind sich nicht einig, welche Maßnahmen sinnvoll oder überhaupt notwendig sind. Es ist also geradewegs unmöglich, derzeit vorherzusagen, was die bisher verfügten Beschränkungen bringen werden. Eines ist aber klar: Wenn die Politik der Meinung ist, dass es drastischer Eingriffe in die Grundrechte der Bürger bedarf, um die Gesundheitskrise zu überstehen, wenn sie davon überzeugt ist, dass die wirtschaftlichen Opfer alternativlos sind, dann ist es ein Armutszeugnis, dass sie es gerade einmal schafft, einen faulen Kompromiss zu schließen. Deutschland krankt nicht nur an einem Virus, das Zellen befällt und Menschen in tödliche Gefahr bringt. Das Land krankt vor allem am Virus der Vermeideritis. Auf halbem Wege stehen zu bleiben, wenn man die Überzeugung vertritt, die Maßnahmen seien notwendig, zeigt, dass eine „politische Elite“, die die Mittelmäßigkeit kultiviert hat, unfähig ist, konsequent zu handeln. Wir kennen dies aus den Krisen der letzten zehn Jahre. Oberstes Ziel bleibt dabei immer, das Kind nicht beim Namen zu nennen. Und wieder ist der Aktionismus nur Augenwischerei.

Zwei Personen dürfen sich nun öffentlich noch versammeln, in häuslicher Gemeinschaft zusammenlebende Gruppen sind ausgenommen

Es steht zu befürchten, dass das „Kontaktverbot“ im Alltag schnell an seine Grenzen stoßen wird, dass es sich kaum kontrollieren lässt und dass es dem propagierten Ziel einer Verlangsamung der Infektionsausbreitung nur unzureichend Rechnung trägt. Zwei Personen dürfen sich öffentlich noch versammeln, in häuslicher Gemeinschaft zusammenlebende Gruppen sind davon ausgenommen. Es wird spannend sein, zu sehen, wie man die Ansammlung von mehr als zwei Menschen regulieren will. Der Teufel steckt am Ende bekanntlich im Detail. Die Kanzlerin vermied in ihrer Ansprache daher wohl bewusst die Nennung des Strafrahmens, der von den Ministerpräsidenten Bayerns und Baden-Württembergs mit bis zu 25.000 Euro Geldbuße bis hin zu Gefängnisstrafen abgesteckt worden war. Es wird auch sehr interessant sein, zu beobachten, wie sich Teile der Bevölkerung nun verhalten, zu deren Lebensart es gehört, sich in größeren Gruppen im Freien aufzuhalten. Wie will der überforderte Hilfspolizist des Ordnungsamtes feststellen, ob es sich um eine zusammenlebende Familie handelt, die von der Regelung ausgenommen ist? Dies dürfte schon an der Schwierigkeit scheitern, sich zu verständigen. In der Realität wird es damit Bevölkerungsgruppen geben, die Sonderrechte genießen, weil sie sich dem „Kontaktverbot“ entziehen und darauf setzen können, dass der Vollzug – einmal mehr – nur bei jenen erfolgt, die sprachlich und kulturell erreichbar sind. Wovor soll jemand Angst haben, der die Erfahrung gemacht hat, dass es am Durchsetzungswillen der Staatsgewalt mangelt? Dazu kommt eine junge Generation, in der so mancher meint, all das betreffe ihn nicht.

Wer jetzt Entscheidungen trifft, die wachsweiche Kompromissbotschaften enthalten, schafft Verunsicherung, Misstrauen und Zwietracht

Die Politik macht mit dem „Kontaktverbot“ einen Fehler. Sie lässt denen, die ohnehin wenig Neigung verspüren, sich an Regeln zu halten, zu viel Spielraum und sendet das Signal aus, dass alles doch nicht schlimm genug ist, um gravierendere Ausgangsbeschränkungen zu verhängen. Das sage ich nicht, weil ich mir den totalen „Lockdown“ und die immer weitere Einschränkung von Bürgerrechten wünsche. Ich sage es auch nicht, weil ich mir etwa eine Einschätzung bezüglich der Gefährlichkeit des Virus zutrauen würde. Ich sage es, weil ich befürchte, dass die „Sowohl-als-auch“-Verordnung Unfrieden schaffen wird. Wer in einer Krise, in der viele Bürger große Angst haben, Entscheidungen trifft, die wachsweiche Kompromissbotschaften enthalten, schafft Verunsicherung, Misstrauen und Zwietracht. Wenn die Corona-Pandemie einmal überwunden ist, wird die Wut darüber nachwirken, dass ein Teil der Gesellschaft Regeln einfach ignoriert, sich unsolidarisch verhalten oder andere gar gefährdet hat. Dieses Unbehagen existiert bereits, doch wurde es vor dem Corona-Ausbruch zumeist nicht als persönliche Bedrohung empfunden. In einem rezessionsgeschüttelten Land mit erbitterten Verteilungskämpfen werden die Auswirkungen drastischer sein als nach dem politischen GAU des Jahres 2015. Nachwirken wird auch die Häme junger Spinner, dass es vor allem die „Umweltsäue“ und den „alten weißen Mann“ erwische. Es wird schwer sein, diese Gesellschaft wieder zu einen. Ein „Kontaktverbot“, das bei den zig Millionen, die sich bereits freiwillig einschränken, unweigerlich den Argwohn weckt, dass andere es ungeniert unterlaufen können, ist hierfür sicher der falsche Weg.

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12 Kommentare

  1. Übrigens: Umweltsäue und ARD-Satire „es erwischt ja nur die Alten“: gibt es schon eine neue „Satire“ darüber, daß mittlerweile auch reichlich junge Menschen betroffen sind und sogar sterben ? Oder hat da jemand tatsächlich seinen zweifelhaften Humor verloren ? Kann ich kaum glauben.
    Darf ich auf Dushan Wegner verweisen (weiß nicht, ob das rechtlich zulässig ist und von Ihnen, Herr Peymani, genehmigt) ? Er listet sehr schön die ÖRR – Regierungsschwenk – Spiegelungen auf.

  2. Das ist eine sehr klare Einordnung, an welche sich – meines Wissens – bisher noch niemand gewagt hat. Danke! Da ich auch gerne aus Erfahrungen lerne, ziehe ich noch einen weiteren Schluss, auch wenn dieser möglicherweise schwarzseherisch anmuten mag: Wer hätte damals in 2015 gedacht, dass die „Grenzöffnung“ ein jahrelanger Dauerbrenner werden würde? Frage: Wer denkt jetzt daran, dass das „Kontaktverbot“ auch ein echter Dauerbrenner werden könnte? Diese „Wischi-Waschi“-Regelung mit den von Herrn Peymani oben ausgeführten und sicherlich seitens der Regierenden auch bewusst gewollten Konsequenzen, spricht aus meiner Sicht dafür, dass diese „humanitäre“ und soft-totalitäre Lösung ein gutes Mittel zum Zweck ist. Nun, der Zweck dürfte ja inzwischen halbwegs bekannt sein, auch wenn sich leider die Mehrheit der schon länger hier Lebenden dafür noch immer nicht interessiert. Man darf also gespannt sein, wie das „Kontaktverbot“ über eine mögliche Langstrecke gerechtfertigt und kommuniziert würde. Das mediale Instrumentarium steht sicherlich schon bereit und lässt sich anhand von „2015+“ auch in diesem Falle ganz leicht erschließen. Ich werde jedenfalls eine öffentliche riesengroße Party schmeißen, wenn ich mich geirrt haben sollte!

    1. Genau das befürchte ich auch. Wie 2015 denkt man, es kann doch nicht sein … und doch. Seit Wochen spüre ich die Bedrohung, erkennbar in der kriegerischen Rhetorik der Machthabenden, die schwammigen Ankündigungen von Maßnahmen, welche womöglich über Monate – Jahre? – nicht mehr zurückgenommen werden sollen. Mich ängstigt, wie naiv die meisten Menschen in meiner Umgebung brav das Narrativ des Machtapparats übernehmen und glauben, man sei um unsere Gesundheit besorgt!
      Nur vereinzelt findet man Menschen, mit denen man offen reden kann. Schmerzlich erlebe ich das Zerbrechen von Freundschaft – nicht weil man streitet, sondern weil man plötzlich ganz abseits steht. Wo ich nicht mehr offen sein kann, ist kein inniges Miteinander möglich. Das Virus sprengt die Gemeinschaft, wahrscheinlich dauerhaft …

      1. Danke, lieber „dickbrettbohrer“ (wunderbares Pseudonym!)! Schön, dass es Sie gibt! Uns konnte man offensichtlich nicht den sog. „siebten Sinn“ nehmen oder verdrehen. Genau das, was Sie ängstigt, ängstigt mich auch. Und es ist eine Situation, als würde man isoliert mit all seinen Wahrnehmungen und Erkenntnissen in einer schalldichten Kabine stehen und schreien, eine Kabine, in der man zwar die anderen Menschen draußen hören und beobachten kann, diese einen aber nicht. Mir geht es auch in Sachen Freundeskreis wie Ihnen, aber inzwischen habe ich mich über die Jahre an mein gesellschaftliches „Alien-Dasein“ gewöhnt, da ich mich nicht verstellen kann und will. Das Corona-Virus besitzt in der Tat eine riesige gesellschaftliche Sprengkraft, und es ist zugleich auch die (vorläufige) erschreckende Krönung menschlicher Irrwege. Lassen Sie uns trotz alledem weiter hoffen, dass irgendwann das Bewusstsein, die Wahrheit und die Liebe wieder siegen werden!

        1. Schoen dass es noch ein paar Menschen gibt, die das ganze Geschehen kritisch sehen. Man weiss auch nicht was in Italien passiert. Es ist wie im Krieg. Da wird in den Medien auch gelogen um der Bevoelkerung Angst einzujagen. Mich wuerde interessieren wieviele Menschen wirklich sterben und woran.
          Wie werden sie behandelt?
          https://www.achgut.com/artikel/sterben_coronapatienten_auch_an_falscher_beatmungstechnik
          Sterben Coronapatienten auch an falscher Beatmungstechnik?

          Welche Medikamente bekommen die Patienten?
          http://www.centerforhealthsecurity.org/cbn/2005/cbnreport_071805.html
          Ribavirin Therapy Associated with Worse Outcome in SARS
          Die Patienten an dem antiviralen Medikament Ribavirin hatten ein schlechteres Auskommen fuer die Gesundheit.

          https://www.thelancet.com/pdfs/journals/lanres/PIIS2213-2600(20)30076-X.pdf
          Pathological findings of COVID-19 associated with acute respiratory distress syndrome
          Da wird ein 50 jaehriger Mann mit 5 verschiedenen Medikamenten behandelt und stirbt und trotzdem empfehlen die Autoren in diesem medizinischen Artikel die Behandlung.
          Methylprednisone (Cortison schwaecht das Immunsystem)
          Moxifloxacin (Antibiotikum wirkt nur gegen Bakterien, hilft nicht bei Viren)
          Lopinavir plus ritonavir tablets (sehr giftige Aids Medikamente)
          Interferon alfa 2b physiochemical inhalation
          Meropenem

          Auch Impfungen koennen das Immunsystem schwaechen. Gerade alten Menschen gibt man jedes Jahr die Grippeimpfung.
          https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0264410X19313647?via%3Dihub
          Influenza vaccination and respiratory virus interference among Department of Defense personnel during the 2017–2018 influenza season
          Die saisonale Grippeimpfung erhoeht das Risiko an einem Coronavirus zu erkranken um 36 %.

          https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3404712/
          Increased Risk of Noninfluenza Respiratory Virus Infections Associated With Receipt of Inactivated Influenza Vaccine
          Die Grippeimpfung erhoeht das Risiko an einem anderen Virus zu erkranken.

          Noch ein paar Dinge zum Nachdenken. Wieviele Menschen sterben jedes Jahr im Winter?
          Sind es dieses Jahr mehr? Hier in Nordamerika erzaehlen sie uns naemlich immer, das so viele Menschen an der Grippe sterben. Dieses Jahr hoert man nichts darueber.

          1. Liebe Mona,
            vielen Dank, auch für die zahlreichen Quellen! Gerne werde ich dort recherchieren, um mir ein klareres Bild zu machen.
            Soeben habe ich folgende aktuelle Info von journalistenwatch.com (27.03.20, Artikel „Krächzende Stimme aus dem Home Office: Merkel sieht kein Ende des Shutdowns in Sicht“) entnommen: „Sie (AdV.: also Merkel) sieht derzeit noch kein Ende der Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Man sei noch „ein ganzes Stück davon entfernt“, wieder zur Normalität zurückzukehren, sagte Merkel nach den Video-Konferenzen der G20 und des Europäischen Rates am Donnerstagabend. Dies hänge unter anderem davon ab, wie sich die Corona-Infektionszahlen entwickelten.“

            Na? Mir schwant nichts Gutes. Meine oben angekündigte Open-Air-Party wird wohl, wie geahnt, nicht (so schnell) stattfinden. Ich finde, eine gewisse Ähnlichkeit mit der „Causa: Grenzöffnung“ ist jetzt schon deutlicher spürbar. Gruselig…

  3. Staatsratsvorsitzende! Sehr treffend formuliert. Das zeigt sich schon an der med. Versorgung hier. Wieso bekommt mein Sohn keine Pneumokokkenimpfung, wieso ist sie in ganz Wesseling nicht zu bekommen! Aber für die Staatsratsvorsitzende fand man in der hintersten Ecke letzte Woche noch eine vergessen Ampulle in einer verstaubten Ecke. Sie hat Glück aber sie ist ja auch die Vorsitzende und somit eine überwichtige Person, wir sind ja nur der Prösel!

  4. Der Eigendliche Grund der angeordneten Vermeidung von Kontakten
    unter der Bevölkerung, ist nicht die Sorge um Unsere Gesundheit,
    sondern vielmehr die Angst der „Mächtigen“ vor den Diskussionen
    breiter Bevölkerungsschichten um den Wahren Sachverhalt dieser
    bis ins Unerträglich gesteigerten Massenhysterie aufzudecken!
    Das würde nur das Eigendliche Vorhaben dieser Erbärmlichen
    Gestalten stöhren! Die wollen in aller Stille und ohne Unsere Stöhrung
    Ihr Ding durchziehen, während Wir weggeschlossen sind!
    Danach werden Sie Uns Ihr „Programm“zu Unserer eigenen „Sicherheit“
    vorstellen!!
    Und die Schafe werden sich, wie immer fügen!

  5. Ich schaue mir täglich die Johns-Hopkins-Karte an und beginne mich zu fragen, ob es gewisse Kreise gibt, die Wetten abgeschlossen haben über die Zahlen.
    Curevac – Bill Gates. WHO – Bill Gates. Johns-Hopkins – Bill Gates. Pharmaindustrie – Bill Gates. Krankmachende Nahrungsmittel-Industrie – Bill Gates. Internet – Bill Gates.
    Wer bietet mehr ?
    Voraussetzung für alles: die Open Society.
    Und noch eine Frage (ja, ich bin ein unbelehrbarer Verschwörungstheoretiker): wußte jemand 2015, daß wir Asylanten für die Feldarbeit benötigen würden ?

  6. Mir fällt gerade noch etwas Interessantes auf: die Rede ist von flächendeckenden Massentests. Damit läßt sich so ganz nebenbei eine nie dagewesene globale Gen-Datenbank erstellen. Wer könnte daran Interesse haben ?

    1. Je mehr sie testen, desto mehr Faelle werden sie finden. Der Test ist problematisch. Wir wissen naemlich nicht wieviele falsch positive Testergebnisse es gibt. Das ist auch so mit dem HIV Test. Zur Zeit der sogenannten Aids Epidemie haben sich naemlich gesunde Menschen nach einem positiven Testergebnis umgebracht oder haben die sehr giftigen ersten Medikamente genommen und sind dann an den Nebenwirkungen gestorben.
      https://www.rt.com/news/484205-coronavirus-suicide-death-by-fear/
      Viel mehr Menschen sterben an der saisonalen Grippe als an Covid-19.
      https://needtoknow.news/2020/03/the-data-is-in-seasonal-flu-is-a-thousand-times-more-harmful-than-covid-19/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=the-data-is-in-seasonal-flu-is-a-thousand-times-more-harmful-than-covid-19

      1. Mona!
        Die Saisonale Grippe wird in einen Topf mit diesen Coronavirus
        geschmissen und Medial kräftig umgerührt!
        Wir dürfen nur das glauben, was Die Jornallie über Uns ausschüttet!
        Zweifler und Andersdenkende werden Medial niedergeknüppelt!
        Wir befinden Uns in einen Krieg, der gegen Uns Alle geführt wird
        von Mächten, Die sich diese Welt so machen wollen, wie
        Sie Ihnen gefällt!!

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