19.03.2024 Herzlich willkommen!

Die Farce von Turin: Ein geschenkter Sieg ohne Gewinner, aber mit vielen Verlierern

Peggy_Marco / pixabay

Es war eine Farce mit Ansage. Wochenlang hatten es die Spatzen bereits von den Dächern gepfiffen, und niemand konnte ernsthaft daran zweifeln, dass es beim europaweiten Sängertreffen diesmal nur noch um die Frage ging, wer den Rest des Feldes hinter der Ukraine anführen würde. Nie zuvor ist der Eurovision Song Contest seinem Ruf als politisch missbrauchte Veranstaltung beschämender gerecht geworden als im Jahr 2022. Unfassbare 432 von 468 möglichen Punkten ergab das Zuschauervoting. Allein die Tatsache, dass ein Land in der gegebenen Situation in einen Wettbewerb eintreten durfte, ist ein Skandal. Fair wäre es gewesen, die Ukraine außer Konkurrenz antreten zu lassen oder zumindest zum Co-Sieger mit den zweitplatzierten Briten zu erklären, weil einfach zu klar war, dass alle anderen Teilnehmerländer ohne Siegchance starten würden. Immerhin muss man den internationalen Juroren zugutehalten, dass sie die ukrainische Darbietung überwiegend fachkundig einordneten. Ein Platz im vorderen Mittelfeld wäre der gerechte Lohn gewesen. Und dort stand die Ukraine auch zur Hälfte des Punktemarathons. Dann sprach Volkes Stimme – oder auch nicht. Das Tele-Voting lässt viel Raum für alle möglichen Manipulationen, und man muss schon naiv sein, um zu glauben, hier hätten Millionen und Abermillionen vereinter Europäer stramm immer wieder dieselbe Telefonnummer gewählt. Ob da so manche „Hilfs“-Organisation ihre Finger im Spiel hatte? Oder etwa noch besser organisierte, weil staatliche Stellen? Wir werden es nie erfahren. Klar ist aber: Die Ukraine wäre von den „Zuschauern“ selbst dann zum Sieger erklärt worden, wäre sie gar nicht angetreten. Das ist absurdes Theater und hat mit einem Musikwettbewerb nichts zu tun.

Künftige Gegner der ukrainischen Fußball-Nationalmannschaft dürfen nur noch ohne Torwart antreten – inklusive Drei-Tore-Vorsprung für die Ukraine

Das Ergebnis hilft niemandem. Auch der Ukraine nicht. Der geschenkte Sieg hinterlässt nur Verlierer. Zu ihnen zählt vor allem der um den ersten Platz betrogene britische Sänger Sam Ryder. Aber auch alle anderen Teilnehmer müssen sich verschaukelt fühlen. Betrogen wurden auch die Zuschauer, die Gebühren für ein Voting ausgaben, das keines war. Spinnt man die Farce von Turin weiter, so wäre das etwa so, als dürften künftige Gegner der ukrainischen Nationalmannschaft im Fußball nur noch ohne Torwart antreten – mit dem ukrainischen Startvorteil eines Drei-Tore-Vorsprungs für jedes Spiel. Kein noch so furchtbares Schicksal, kein noch so grausamer Krieg rechtfertigt es, die Konkurrenz in einem Wettbewerb derart mit Füßen zu treten und Menschen, die viel Arbeit und große Hoffnungen in einen Wettstreit legen, zur bedauernswerten Staffage zu degradieren. Die Geschehnisse von Turin sind die zwingende Folge eines sich immer schneller drehenden Gutmenschen-Karussells. Die Fliehkräfte des irren Getues schleudern alles von Bord, was Gesellschaften zusammenhält, vor allem die viel zitierte Gerechtigkeit. Das klassische Muster der „Guten“, massenweise Ungerechtigkeiten zu schaffen, um sich mit einem Opfer solidarisch zu zeigen, trat selten so deutlich zu Tage wie in Turin. Vielleicht hätte man sich als neutraler Zuschauer sogar mit der ukrainischen Gesangstruppe freuen können, wäre der Auftritt ohne die schrille Begleitmusik politischer Kampfparolen ausgekommen. Der Regelbruch blieb an diesem Abend allerdings nicht auf die Ukraine beschränkt, wobei sich die Konkurrenz zumindest insoweit in Zurückhaltung übte, als sie es bei Solidaritätsbekundungen beließ.

Man sollte meinen, es brauche für derlei Framing keine derart kostspielig inszenierte Farce, die wir Gebührenzahler erheblich mitfinanzieren müssen

Wieder einmal ist der ESC ein Stück mehr gestorben, und man muss sich fragen, welchen Sinn das Ganze künftig noch hat. Es gibt weitaus weniger aufwändige Möglichkeiten des politischen Framings. Man sollte meinen, es brauche keine derart kostspielig inszenierte Farce, die wir Gebührenzahler ganz erheblich mitfinanzieren müssen. Tatsächlich ist der „Wettbewerb“ aus der Sicht der Verantwortlichen aber das geeignete Instrument, um per Brot-und-Spiele-Taktik das Publikum halbwegs bei Laune zu halten und abzulenken. A propos Brot: Die schlechteste Bundesregierung aller Zeiten wird ihre Mühe haben, diesen Teil der Herrschaftstaktik aufrecht zu erhalten. Schon meldet sich der Handel zu Wort und droht, bei zunehmenden Versorgungsengpässen nur noch Einheitsware anzubieten. Dann fänden sich Produkte des täglichen Bedarfs bloß noch in rationierter Form und bundesweit identisch in den Verkaufsregalen. Zur unerfreulichen Gewohnheit ist längst geworden, dass man Selbstverständliches wie Mehl, Speiseöl oder Tomatenketchup nur noch selten oder zu Wucherpreisen erhalten kann. Was sich schon lange abgezeichnet hatte, zunächst in Form eingeschränkter Meinungsfreiheit, verordneter Reisesperren und politisch festgelegter Wahlausgänge, hält nun auch im Versorgungsalltag Einzug: Die DDR kommt zurück. Lange Wartezeiten für den Produkterwerb, schmucklose Einheitsware und ein eingeschränktes Sortiment kennen Millionen Deutsche noch aus ureigenem Erleben. Die politischen Entscheidungsträger in Europa haben uns diese Zeit zurückgebracht, inklusive staatlich organisierter Wettbewerbe mit vorbestimmtem Ausgang. In Chile rotiert jemand vor Freude im Grab.

 

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17 Kommentare

  1. Lieber Herr Peymani, völlig einverstanden. Ich sehe auch das Abschneiden des deutschen Beitrages als politisches Votum. Wir sollten uns einmal ernsthaft die Frage stellen, für welche Staaten, Organisationen, internationale Events etc. wir noch unser Geld hergeben sollten. Es sollte doch mittlerweile klar sein, dass man zwar unser Geld braucht, aber nicht uns. Nach vorne wird gelächelt, aber hinter dem Rücken wird die lange Nase gezeigt.

    1. Stimmt genau. Sollen sich doch bitte die , „die nach vorne lächeln“ einfach selber bezahlen.
      Wir können uns weder Respekt noch Freunde kaufen( 10Mrd für Indien) , den Respekt muss man anders verdienen. Aber wir laufen immer mehr u immer schneller in die falsche Richtung.

      Ja, gute Idee, ein Sonderpreis für Ukraine wäre eine angemessene Anerkennung gewesen.

      Zum ESC, die Bühnenshow, Licht und alle Effekte, waren dominierend, oft hat man die Sänger viel zu kurz in Nahaufname gesehen. Das passte zu der kreischenden Moderatorin.

  2. Die musikalische Qualität der meisten dargebotenen Beiträge im ESC ist ja ohnehin seit vielen Jahren oft mehr als armselig und man hat mehr und mehr den Eindruck, einer Faschingshow beizuwohnen als einem Song-Contest. Krasse Performances in absurden Kostümierungen, Drama-Dampf und akrobatischen Verrenkungen statt musikalischer Botschaften. Die Vorführung der Ukraine war nach scheinbar ernstem und pathetisch inszeniertem Beginn eine lächerliche, permanent zappelnde, Purzelbaum-schießende Turnübung, die das viertönige Anfangs-Motiv gefühlte 1000 mal gnadenlos durchexerzierte. Warum der Hauptprotagonist und ‚Sänger‘ einen bis über die Augen gezogenen rosa Filzhut trug und sich einer seiner wackelnden Partner als großer Staubwedel verkleidet hatte, erschloss sich nicht. Wenn dieser alberne Hampelmann-Song das Leid der geknechteten Ukraine symbolisieren soll. und dafür auch noch den 1. Platz bekommt….. na ich weiß ja nicht. Als klassisch ausgebildete Musikerin gebe ich allerdings zu, mir aus Interesse ein paar der Kombattanten lediglich auf YouTube angeschaut zu haben, um die Tortur durch leichtes Vorzappen jeweils ein wenig kürzen zu können 🙂

  3. Eigentlich möchte ich Ihre Beiträge nicht mehr lesen, weil sie so schmerzhaft zutreffend und großartig sind. Aber ich kann der montäglichen Portion von gesundem Menschenverstand doch nicht widerstehen. Viele Grüße aus einem Bundesland, in dem die Grünen einen unfaßbaren Stimmenzuwachs haben. Einziger Lichtblick ist, dass unsere mittelfristig geplante Auswanderung langsam, aber stetig vorangeht.

  4. Seien wir ehrlich, an diese Art eines „Kompetischen“ werden wir uns gewöhnen m ü s s e n.
    In den USA wird ein Präsident platziert, nachdem es eine landesweite Unterbrechung beim Stimmenzählen gab. In Frankreich fehlten nach der öffentlichen Verfolgung der Stimmabgaben in den Öffis am nächsten Tag plötzlich 1,2 Millionen Stimmen. Vor Jahren bereits gewann ein Mann in Australien die Wahlen wie „durch ein Wunder“. In Berlin wurden die Ergebnisse geschätzt. Wahlen repräsentieren schon lange nicht mehr den Wählerwillen. Ein Schelm, wer noch an freie Wahlen glaubt. Die angeblich „beliebtesten“ Politiker werden bei öffentlichen Auftritten mit Eiern beworfen und stehen unter Personenschutz. Ein Schelm, wer noch den Umfragen Glauben schenkt. Demokratie, Meinungsfreiheit und Eigenverantwortlichkeit werden unter massiver medialer Propaganda und ahnungslos-geistigen Redundanten-Politikern bewußt zerstört. Ein Schelm, der das einer „falsch wählenden“ Bevölkerung unterschiebt. Wer hat uns verraten ? Die Scheindemokraten.

  5. Wir wissen es alle: Jetzt kommen die Ukrainer und nehmen euch die Arbeitsplaetze weg, heiraten eure Maenner,
    Infiltrieren die Deutsche Mafia, stellen den naechsten Bundeskanzler und bringen mit einer neuen Partei Ukrainische Zustaende zu euch worauf hin die Russen einmarschieren werden… lol … Wir wissen auch: es geht nicht ohne parteiische Symphatieverteilung, nicht ohne Stellungnahme pro oder contra, nicht ohne ‚Einseitiges ‚ gewichten der Zustaende … Was soll das Gejammer um Manipulationen? Bei einem song Contest? Der Buerger wird immer von Irgendwas, irgendjemand und irgendwie beeinflusst. Es gaebe sonst keinen Frieden im Krieg …

  6. Wer sich diesen total verwahllosten, dekadenten Schund auch noch
    freiwillig antut, der merkt wirklich gar nichts mehr und hat vollends
    die Kontrolle über sein Leben verloren. Und das ist keine Geschmacksfrage mehr.
    Und genau deshalb wird es gemacht. Die Macher amüsieren sich
    köstlich und fragen sich im geheimen:
    Was müssen wir noch alles tun,
    bis die Menschen endlich aufwachen und merken was passiert ?

  7. Ich frage mich stets, „wann ist die rote Linie des Irrsinns erreicht?“, ich komme konsequent und erbarmungslos immer noch zum Ergebnis, „da ist noch viel Luft“. Ich habe die Hoffnung aufgegeben. Eine Umkehr wird es nur im Zuge eines Zusammenbruchs der Verhältnisse (der Leserbriefschreiber hofft auf den Finanzkollaps) geben. Dieser wird weh tun und die Schlafschafe mindestens zum Nachdenken anregen. Ob die Masse allerdings die Zusammenhänge erkennen wird, ist so gut wie ausgeschlossen. Die Bildungspolitik hat ihr Ziel erreicht.

    1. Hallo Herr Nusser,
      „Die Bildungspolitik hat ihr Ziel erreicht.“
      Genau so ist es und es ist auch so gewollt.
      Wer braucht schon Menschen, die etwas hinterfragen oder selbst denken.
      Das wäre nicht im Sinne des Erfinders.
      Doofe „Konsumdeppen“ die jeden Mist kaufen und sich auch sonst nicht
      für das interessieren was um sie rum vorgeht, sind mit geschickter
      Manipulation wesentlich leichter zu lenken.

      Letztlich muß jeder einzelne Mensch für sich entscheiden, ober er da mitmacht.

  8. @ Sabine Schönfelder
    Auf „der Achse“ werden inzwischen ihre immer so treffenden Kommentare vermisst. Schön, wenn Sie hier, bei der Liberalen Warte ,eine neue Heimat finden. Dies wäre ein Gewinn für die „Liberale Warte“und für uns alle hier. Ich freue mich jedenfalls, dass Sie hier sind !

    @ Ramin Peymani
    Wie immer alles genau auf den Punkt gebracht !

    Ganz früher hieß die Veranstaltung „Grand Prix Eurovision de la Chanson“ und war ein echtes Highlight für unsere ganze Familie.Das war richtig Party. Seit vielen Jahren schaut keiner mehr diesen Mist. Die Gründe kann man hier, sowohl beim Autor, als auch in den Kommentaren lesen.
    ESC….das kann weg !

    1. @Andreas M. Prieß: Frau Schönfelder hatte sich seit Unzeiten DERART unbeliebt, besser gesagt unmöglich (!) gemacht auf der „Achse“, dass sie nun offenkundig hier eine „letzte Zuflucht“ suchen muss / will. – In ihrer schauerlichen, egomanen Ambition, Andersdenkende widerlich zu verunglimpfen, sollte man sie aber nicht noch bestärken, indem man ihr hier ein ’neuerliches‘ Gratis(mut)-Forum bietet. – Sie ist Ideologie-starr „unbelehrbar“ & beratungsresistent; deshalb ist sie ja auch quasi bei der „Achse“ mit Schimpf und Schand „hinausgeflogen“.

      Sie macht nun also „hier“ mit ihrer unsäglichen Wühlarbeit weiter; sicher nicht in unser aller Interesse !!

      1. Sehr geehrter Herr Schabert,

        ich habe Ihren Kommentar freigeschaltet, weil mir Zensur fern liegt. Dennoch missbillige ich persönliche Angriffe, egal welchen Hintergrund sie haben mögen. Sie können gerne sachlich und mit Argumenten darlegen, warum Ihnen Frau Schönfelders Wirken bei der „Achse“ nicht gefallen hat. Sollten weitere Tiraden gegen Personen erfolgen, die hier kommentieren, werde ich Sie auf diesem Blog sperren müssen.

        Freundliche Grüße,
        Ramin Peymani

        1. Danke Herr Peymani für die klare Ansage. „Die Achse“ wurde inzwischen von solchen Menschen wie Herrn Schabert „gekapert“,weshalb ich nur noch selten mal dort vorbeischaue. Aber ihre Beiträge hier vermisse ich doch sehr.Mit freundlichen Grüßen
          Andreas.M. Prieß

  9. Nächstes Jahr wird der Eurovision-Song-Contest im Siegerland ausgetragen. Tschernobyl würde sich besonders gut dafür eignen, wegen dem ausreichenden Platzangebot, außerdem wird alles dort ERSTRAHLEN wie noch nie zuvor.
    Im Zuge dessen können die Besucher dort eine Exkursion zu den Biolaboren beantragen. Der Wissensdurstige kann sich schon vor Anreise informieren bei: Institut für Mikrobiologie Friedrich-Löffler-Institut (Greifswald, Insel Riems, Bernhard Nacht-Institut für Tropenmedizin (Hamburg), Robert Koch-Institut Berlin, die sich auf Erforschung von lebensgefährlichen Bioagenten spezialisieren und mit dem Siegerland kooperieren.
    Die US-Behörden lenken von den von ihnen kontrollierten Biolaboren ab, Quelle:
    https://russische-botschaft.ru/de/2022/04/16/interview-der-direktorin-der-informations-und-presseabteilung-des-aussenministeriums-russlands-maria-sacharowa/
    Die Seiten der Russischen Botschaft, Wien und Berlin, geben von der anderen Seite der Medaille Auskunft. Was diese Seite sagt, darüber wird in den Medien nicht berichtet.

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