Man muss nicht alles gut finden, was sich Organisationen so ausdenken, doch dass es viele schützenswerte Regionen auf der Welt gibt, ist sicher unbestritten. Es macht daher selbst für eher nüchterne Zeitgenossen durchaus Sinn, dass die UNESCO besonders schöne oder einzigartige Bauwerke, Landschaften und Kulturstätten unter den besonderen Schutz des Welterbes stellt. Dieses Siegel wurde inzwischen 878 mal verliehen. Das Dresdner Elbtal mit dem famosen Sandsteingebirge gehörte seit 2004 dazu. Jeder, der schon einmal dort war, wird dies verstehen. Nun hat aber die Stadt Dresden vor einigen Jahren beschlossen, eine vierspurige Autobrücke über das Tal zu bauen. Grundlage waren natürlich wirtschaftliche Überlegungen, und fairerweise muss dazu gesagt werden, dass anfangs zunächst von einer Vereinbarkeit mit dem Welterbetitel ausgegangen wurde. Doch schnell wurde klar, dass die UNESCO den radikalen Eingriff nicht dulden würde. Dennoch begannen die Dresdner 2006 mit den Bauarbeiten und ließen sich auch von den immer deutlicheren Mahnungen der UNESCO nicht mehr stoppen. Am Donnerstag passierte nun das, was es erst ein einziges Mal in der mehr als 35-jährigen Geschichte des Welterbes gegeben hatte: Die UNESCO erkannte den Titel des Welterbes ab. Dresden ist nach mehreren Warnungen und viel Geduld von der Liste gestrichen worden. Mancher mag mit den Achseln zucken, doch muss man kein fanatischer Naturschützer sein, um die Dresdner Haltung zu beklagen. Sie hat nicht nur der Stadt selbst, sondern auch Deutschland eine peinliche Herabwürdigung beschert, die weltweit Beachtung findet. Ein einmaliger touristischer Anziehungspunkt wird ohne jede Not unwiederbringlich zerstört. Dafür gibt’s den Klodeckel.
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Mußten hier Zuweisungen an Steuergeldern eingesetzt werden, damit eine Rückzahlung an den Bund nicht vorgenommen werden muß?
man hätte mit den immensen Summen sicher was Besseres machen können.
da mag den deutschen trost spenden, dass die unesco nahezu zeitgleich das wattenmeer wegen seines einzigartigen ökosystems zum welterbe der menschheit erklärt hat