28.03.2024 Herzlich willkommen!

Schneller Sinneswandel: Ulusoy reicht der Sieg des Islam

Der Kampf ums Kopftuch hat Deutschland in der Vergangenheit oft beschäftigt. Und man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass die Säkularität unseres Staates auch künftig durch religiöse Eiferer in Frage gestellt werden wird. Herausgefordert werden wir dabei jedoch nicht vom Buddhismus, dem Judentum oder etwa von fundamentalistischen Christen, sondern von Menschen, die sich den Islam zur Beute gemacht haben. Aktuell sorgt in Berlin-Neukölln ein Fall für Aufregung, bei dem sich selbst die Gutmenschen einmal fragen müssen, wie sehr sie sich für den politischen Islam instrumentalisieren lassen möchten. Betül Ulusoy hat dort für Empörung gesorgt, weil sie sich zunächst den Dienstantritt mit Kopftuch erstritt, um dann ihr Rechtsreferendariat im Bezirksamt Neukölln sausen zu lassen. Am Freitagnachmittag verstrich die Frist zur Rückmeldung, ohne dass man im Bezirksamt etwas von Ulusoy gehört hätte. Damit wird die Stelle nun neu vergeben – und Ulusoy darf statt des Kopftuchs ab sofort den „Klodeckel“ tragen. Was mancher mit einem Schulterzucken kommentieren dürfte, bedeutet für eine Reihe anderer Bewerber, dass ihnen eine Stelle verwehrt wurde, weil eine junge Frau offenbar ihren Feldzug im Namen Allahs führen wollte.

Statt Chancengleichheit unter allen Bewerbern, wofür Ulusoy angeblich stritt, hat sie eine „Lex Kopftuch“ geschaffen. Trotz ihres verbissenen Kampfes, bei dem viele geeignete Kandidaten das Nachsehen hatten, war die streitbare Muslima augenscheinlich nie wirklich an der Position interessiert. Klare Worte fand der SPD-Bundestagsabgeordnete Fritz Felgentreu. Er schrieb Ulusoy ins Gebetbuch: „Man kann Ihre Entscheidung eigentlich nur so verstehen, dass es Ihnen von Anfang an ausschließlich um Ihre politische Kampagne gegangen ist, nicht um Ihre Ausbildung“. Immerhin hatte das Bezirksamt Neukölln sich auf den Kompromiss eingelassen, dass Ulusoy ihr Kopftuch während der Arbeit tragen könne, solange sie keine „hoheitlichen Aufgaben mit Bürgerkontakt“ wahrnehme. Man war daher bereit, die 26-Jährige von derartigen Tätigkeiten freizustellen. Schon dieses Entgegenkommen ist kaum nachvollziehbar, wirft es doch die Frage auf, warum eine kerngesunde Rechtsreferendarin im Vollbesitz ihrer Kräfte bestimmte Tätigkeiten ihrer Ausbildung nicht absolvieren muss, während alle anderen Kollegen in Deutschland das komplette Programm abzuleisten haben, nur weil sie zufällig kein Kopftuch tragen wollen.

Der Vorgang steht einmal mehr sinnbildlich für die Fehlentwicklungen in unserer Gesellschaft: Im seit Jahren entfachten Wahn, niemandem auch nur das kleinste „Unrecht“ antun zu wollen, überhöhen wir die Bedürfnisse Einzelner in unangemessener Weise. Dabei wird erst durch die Befriedigung von Einzelinteressen die eigentliche Ungerechtigkeit für den Rest der Gesellschaft geschaffen. Statt wie im Fall Ulusoy den Grundsatz zu verteidigen, dass für alle die gleichen Regeln zu gelten haben, werden vor allem für den Islam immer wieder Ausnahmen geschaffen. Zu einer Befriedung schwelender Konflikte trägt dieses Rechtsverständnis ganz sicher nicht bei. Ulusoy hat ihr Ziel erreicht. Trotz des nicht nur in Berlin geltenden Neutralitätsgebots bei der Wahrnehmung hoheitlicher Aufgaben wird der Fall eine Präzedenzwirkung entfalten. Allerdings scheint dies der „Kopftuchkriegerin“ nicht zu genügen. Zum Wochenende setzte sie noch einen drauf: Sie wolle die Stelle nicht mehr, weil es seitens des Bezirksamts islamophobe und gar sexistische Kommentare gegeben habe. Ein trauriger Abgang einer bedauernswerten Frau. Und ein weiterer Bärendienst am Islam, der es gerade wegen der Ulusoys unserer Zeit so schwer hat, breite Akzeptanz in der westlichen Wertegemeinschaft zu finden.

8 Kommentare

  1. Danke für diesen Artikel!
    Wir haben uns hier in Deutschland jahrzehntelang dafür eingesetzt Religionen aus den staatlichen Bereichen herauszubekommen. Nach dem äußerst unglücklichen Urteil der Karlsruher Richter zum Kopftuch der Lehrerinnen sollen nun die Uhren wieder andersherum ticken. Das können viele nicht verstehen.
    Staatliche Einrichtungen und der Staatsdienst sollten neutral auftreten.
    Unser Land sollte keine Religion in den Vordergrund stellen, sondern nach aussen als demokratisch-rechtlicher Staat auftreten, der aber privat die Ausübung der Religionen zulässt.
    Darum ging es im Fall Betül Usuloy.
    Aber jede Kritik am Kopftuch im Staatsdienst wurde sofort der Islamophobie und dem Rassismus zugeordnet.
    Außerdem IST das Kopftuch ein Zeichen der Geschlechtertrennung. Und das ist gegen unser Grundgesetz mit dem Anspruch auf Gleichbehandlung von Mann und Frau.
    Auch wenn sich hier Musliminnen freiwillig diese Ungleichbehandlung verordnen.

    Da bewundere ich die mutigen Frauen im Iran, die seit einiger Zeit verstärkt im Internet auftreten und sich gegen die Zwänge ihres Landes wehren um dieses Symbol der Geschlechtertrennung ablegen zu können.

  2. Es sind keine „Fehlentwicklungen“. Jedenfalls nicht aus der Sicht derer, denen wir diese Entwicklungen zu verdanken haben. Es läuft nach Plan.

  3. man könnte hier Tagelang schreiben…
    Ich mach’s kurz; seit mehr und mehr Moscheen in Deutschland eröffnet/gebaut worden, geht’s menschlich und sozial leider nur abwärts.Intergration wird gefährdet.
    Diese sind leider keine Gotteshäuser mehr sondern politische Manupulatoren wo der Vorbeter, der ja mehr politisch ausgebildet ist als religiös, aus der Türkei oder anderen Ländern gesandt werden um ihre Landsleute -oder aber auch andere sozial schwache, nur in eine Richtung zu lenken. Jenseits von Menschlichkeit
    Meine Mutter trägt kein Kopftuch, meine Frau auch nicht aber wir sind trotzdem moslems und distanzieren uns von solchen „Ulusoys“.
    Die Provokateurin gehört aus Deutschland abserviert- am besten in die Türkei wo sie mit ihrem Kopftuch arbeiten kann.
    Abdullah+Meryem

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