Im hessischen Hattersheim steht eine der vielen Asylbewerberunterkünfte, die in den vergangenen drei Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen sind, um die enorme Zahl an Zuwanderern aufzunehmen. Viele dieser Heime waren nur vorübergehend eingerichtet worden und hatten eher behelfsmäßigen Charakter. Anders die Anlage im Hattersheimer „Kastengrund“. Auf einem brachliegenden Grundstück waren leerstehende alte Baracken aufwändig kernsaniert, mit modernster Ausstattung versehen und liebevoll hergerichtet worden. Überdies lädt das weitläufige, am Rande der Stadt gelegene Areal mit viel Grün zum Grillen ebenso ein, wie zum Joggen und Radfahren. In den Bungalows fehlt es an nichts, aber auch die Aufenthaltsräume im Hauptgebäude lassen keinerlei Wünsche offen. Sogar zehn moderne Seminarräume gibt es, damit in Kooperation mit der Volkshochschule direkt vor Ort Deutsch- und Integrationskurse abgehalten werden können. Regelmäßige Busverbindungen von einem eigens für die Neuankömmlinge direkt vor der Unterkunft geschaffenen Haltepunkt stellen vom frühen Morgen bis zum späten Abend sicher, dass die Bewohner mobil sind und sich am gesellschaftlichen Leben der umliegenden Städte beteiligen können. Die Anlage im „Kastengrund“ ist ein Vorzeigeprojekt, das es fast mit den Center Parcs aufnehmen kann, in denen Familien Urlaub machen, wenngleich natürlich keiner auf die Idee käme, das Warten auf die Anerkennung des eigenen Asylantrags als Urlaub zu bezeichnen.
Wieder einmal soll ein Täter zum Opfer gemacht werden, das keine echte Chance bekommen habe und mit der Situation überfordert gewesen sei
Doch es lässt sich entspannter ertragen, wenn man in Hattersheim untergebracht ist, wo man sogar seinen eigenen Betreuer auf dem Gelände weiß. Auch in Bezug auf Privatsphäre und persönlichen Freiraum setzt der „Kastengrund“ Maßstäbe: Nur etwas mehr als die Hälfte der verfügbaren 310 Plätze sind belegt. Viele gute Gründe also, sich als Zuwanderer schnell einzuleben und dankbar zu sein für das große Glück einer Komplettversorgung. Doch offenbar genügt selbst das nicht jedem. Ein Mord hat die Einrichtung im Main-Taunus-Kreis nun über die Region hinaus bekannt gemacht. Ein 26-jähriger Syrer hat einen 39-jährigen afghanischen Mitbewohner aus einem nichtigen Anlass heraus umgebracht. Nun hat sich die Frankfurter Neue Presse, eine der reichweitenstarken Lokalredaktionen, des Mordfalls angenommen. Der Artikel gehört zu den journalistischen Tiefpunkten des noch jungen Jahres. Einer der „Flüchtlingshelfer“ des Täters kommt darin ausführlich zu Wort. Er darf davon berichten, dass der 26-Jährige es nicht leicht gehabt habe, sich einzuleben, dass er seit seiner Ankunft vor zweieinhalb Jahren verzweifelt auf der Suche nach einer Arbeit gewesen sei und dass er mit dem Geld vom Amt einfach nicht habe auskommen können. Aus jeder Zeile spricht der Wille, den Täter zum Opfer zu machen, das keine echte Chance bekommen habe und mit der Situation in der neuen Heimat überfordert gewesen sei, wozu auch der Umgang mit Geld zähle. Alles nicht die Schuld des 26-Järigen, so die Botschaft an die Leser.
Die jungen Männer, die von ihren Familien ins gelobte Land geschickt wurden, sind mit niedrigeren Hemmschwellen aufgewachsen als wir
Mit keiner Silbe geht das Schundstück, bei dem man sich fragen muss, wie viel Journalismus überhaupt darin steckt, auf das Opfer ein. Interessanterweise rutscht dem Autor heraus, dass es sich um einen Täter handelt, der aus einem der Länder kommt, „in denen ein Menschenleben nicht viel gilt“. Und genau hier liegt der Knackpunkt für die fast alltäglichen Gewaltexzesse von Zuwanderern der aktuellen Migrationswelle: Die überwiegend jungen Männer, die vielfach von ihren Familien ins gelobte Land geschickt worden sind, damit es allen irgendwann einmal besser geht, sind mit weitaus niedrigeren Hemmschwellen aufgewachsen und stammen tatsächlich aus Kulturen, in denen ein Menschenleben wenig zählt. Sie bringen ihre archaischen Denkmuster mit, ihre Geringschätzung für Frauen und ihre Neigung, selbst die geringsten Konflikte mit dem Faustrecht zu lösen. Wo eine Waffe in Griffweite ist, kommt sie zum Einsatz. Auf den Punkt bringt das Dilemma in diesen Tagen Boris Palmer. „Es gab vor der Flüchtlingseinwanderung 2015 keine Anschläge auf Weihnachtsmärkte, keine Domplattenexzesse und in Brutalität, Anlass und Vorgeschichte eben auch keine Morde wie in Kandel oder Freiburg“, ließ der grüne Tübinger Oberbürgermeister Dampf ab, den seine Partei am liebsten loswerden würde. Der Mörder von Hattersheim war übrigens seit Ende 2017 ausreisepflichtig, weil sein Asylgesuch abgelehnt worden war. Ein 39-Jähriger Mann könnte heute noch leben. Dutzende andere auch.
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