Der heutige „Klodeckel“ geht an die Redaktion von „Spiegel online“ für ihr überfürsorgliches Kümmern um die angeblichen Interessen deutscher Konsumenten: Die CO2-Reduzierung sei oberster Verbraucherwunsch. Ehrlich? Die Journalisten können es als selbsterklärte höchste Moralinstanz unseres Landes nicht fassen, dass das Bessermenschentum einmal nicht seinen Willen bekommen hat. Empört vermeldete die Redaktion am Freitag, dass die eigentlich für Donnerstag vorgesehene Abstimmung innerhalb der EU über verschärfte CO2-Grenzwerte auf Betreiben der Bundesregierung auf den Herbst 2013 verschoben worden sei. Die zugehörige Verschwörungstheorie wurde auch gleich mitgeliefert: Die Bundesregierung habe es offenbar geschafft, die nötige Zahl von Staaten zur Verhinderung einer Abstimmung hinter sich zu bringen. Man kann sich bildhaft vorstellen, wie die Agenten aus Berlin sich in schummrigen Winkeln abgelegener Gassen mit zwielichtigen Gestalten treffen, die ihr tief sitzender Hut, der zu weit fallende Mantel und die Sonnenbrille zu nächtlicher Stunde verrät. Durchaus denkbar, dass Deutschland als Stimme der Vernunft hier Überzeugungsarbeit geleistet hat und andere Länder daraufhin den Mut fanden, dem tapferen Beispiel im Kampf gegen die Öko-Mafia zu folgen. Da mag den „Spiegel“-Redakteuren die Milch sauer werden – doch die Entscheidung, was Verbraucher wollen, treffen nicht ein paar Journalisten aus Hamburg oder anderswo, sondern eben wir Konsumenten. Und ich bin als mündiger Bürger dankbar, dass Deutschland einmal nicht jede Gängelung mitmacht, die Europa uns aufzwingen will. Man kann darüber mosern, dass es hier nur um Firmeninteressen deutscher Automobilkonzerne geht – das trifft jedoch umgekehrt auf Entscheidungen im Sinne der Öko-Lobby ebenso zu. Eine Demokratie muss damit umgehen können, dass ihre Bürger die Wahl haben wollen. Und dazu gehört, sich entweder für ein kleines Dreiliter-Auto zu entscheiden, oder für die große Limousine, die eben mehr verbraucht. Längst hat die Politik über eine Fülle von Verteuerungen von der Kfz-Steuer bis zum Spritpreis hier Regulative geschaffen. Natürlich möchte jeder von uns, dass auch künftige Generationen eine intakte Umwelt vorfinden, doch mittlerweile wissen wir, dass willkürlich festgelegte CO2-Grenzwerte hierbei genauso wenig hilfreich sind, wie das ewige Mantra vom menschengemachten Klimawandel. Denn die Forschung ist sich inzwischen gar nicht mehr sicher, wie sich denn nun eigentlich der Effekt einer höheren CO2-Konzentration auswirkt. Beispielhaft für halbgare Öko-Erkenntnisse sei an dieser Stelle an das Märchen vom Waldsterben erinnert, dem jahrzehntelang alle Medien aufgesessen sind. Ebenso stellt man rapide schwindende Ozonlöcher fest – ohne dass es hierfür wirkliche Erklärungen gibt. Doch all das kümmert die Okö-Lobby nicht. Es müssen neue Geschäftsfelder erschlossen werden, damit die Kasse klingelt. Ganze Industriegruppen samt den von ihnen instrumentalisierten Politikern und Journalisten kämpfen darum, neue Standards der Energiegewinnung, -nutzung und -reglementierung in den Köpfen der Wähler zu verankern. Auf dass die veröffentlichte Meinung öffentlicher Wille werde. Sie werden es am Ende leider schaffen und die Herrschaft der Öko-Ideologen durchsetzen – auch wenn sie dieses eine Mal keinen Erfolg hatten.
"Verräter Deutschland": Ist die Öko-Weltherrschaft in Gefahr?
Der Publizist der Liberalen Warte


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