28.03.2024 Herzlich willkommen!

Salzburg ohne Sightseeing: Wunderliche Widersprüche und erstaunliche Erkenntnisse

salzburg photo
Photo by Ramin Peymani

Reisen bildet. Schon Mark Twain wusste: „Man muss reisen, um zu lernen.“ Und so bin auch ich mit vielen Eindrücken und Erkenntnissen aus Salzburg zurückgekehrt. Manches blieb mir verwehrt, etwa der Restaurantbesuch zum Genießen österreichischer Spezialitäten, der vorweihnachtliche Bummel durch die malerische Altstadt oder das Erleben der großen kulturellen Vielfalt. Tristesse überall, was nicht am nasskalten Wetter lag, das für die Jahreszeit üblich ist. In Österreich herrscht Lockdown. Für alle. Rund um die Uhr. Aber ich war ja auch nicht als Tourist unterwegs und nicht zum ersten Mal in dieser wundervollen Stadt. Also will ich mich nicht beschweren. Die Reise war jedoch voller Widersprüche. Als Übernachtungsgast hätte ich nicht einmal ins Land gedurft, es sei denn, ich wäre privat untergekommen. Hotelbuchungen sind derzeit nämlich nur in Ausnahmefällen gestattet. Als „systemrelevanter Schlüsselmitarbeiter“ konnte ich diese Hürde leicht nehmen. Ein österreichischer Fernsehsender hatte dafür gesorgt. The show must go on! Alles lief reibungslos – vom Frankfurter Check-In bis zur Ankunft in Salzburg. Es genügte der Nachweis, „durchgeimpft“, im letzten halben Jahr genesen oder frisch getestet zu sein, per PCR-Test natürlich. „2,5-G-Regel“ nennt man dies bei unseren Nachbarn offiziell, wobei sich mir die dahinterliegende Rechenoperation zur Ermittlung der Nachkommastelle bis heute nicht ganz erschließen will. Einmal angekommen, bemühten sich die freundlichen Beamten, die uns im Terminal empfingen, so unaufdringlich wie möglich zu agieren. Es war wohltuend, dass sie auf inquisitorische Penetranz oder gar martialische Rhetorik verzichteten – das habe ich in Deutschland schon anders erlebt. Jedenfalls fühlte ich mich wirklich willkommen.

Natürlich habe ich sofort für eine Sendung zugesagt, die mehr Ausgewogenheit verspricht als die im deutschen Fernsehen zu beklagenden Talkshows

Der Grund meines Kurztrips war eine Einladung in den „Talk im Hangar-7“ des Senders Servus TV. Am Dienstagnachmittag hatte mich die Anfrage erreicht. Natürlich sagte ich sofort zu – es passiert nur noch selten in diesen Zeiten, dass man „live“ auftreten kann, noch dazu in einer Runde, die mehr Ausgewogenheit verspricht als die im deutschen Fernsehen zu beklagenden Talkshows, bei denen „Meinungsabweichler“ als Prellböcke dienen und nicht als gleichberechtigte Diskussionsteilnehmer. Allerdings erinnerte ich mich auch daran, dass der Sender SAT.1 mich einmal ein- und kurz darauf wieder ausgeladen hatte, weil die Redaktion nach eingehenderer Beschäftigung mit meinem Wirken wohl Sorge hatte, ich könnte vor laufender Kamera am Ruf der Deutschen Umwelthilfe  kratzen. Das wollte man angesichts der noch im Aufbau befindlichen Klimadoktrin tunlichst vermeiden. Anders Servus TV: Hier sind offene Debatten erwünscht. Zwar geriet auch der Live-Talk zu einer für meinen Geschmack zu starken Fokussierung auf epidemiologische Feinschmeckereien, doch gelang es mir zumindest, das eine oder andere Narrativ ins Wanken zu bringen, ohne von verfassungsrechtlicher oder virologischer Seite widerlegt zu werden. Die Widersprüchlichkeiten der Corona-Politik und die fehlende Bereitschaft zur Hinterfragung des Impfimperativs wurden auch von den beiden weiblichen Gäste offengelegt. Natürlich hätte sich noch so viel mehr sagen lassen, von der Tatsache, dass die vermeintlich unabhängige Europäische Arzneimittel-Agentur laut LobbyControl zu  86% von Firmen aus dem Pharmabereich finanziert wird, bis zur Feststellung, dass das Datenmaterial von DIVI und RKI die Aussage, wir erlebten eine „Pandemie der Ungeimpften“, zur kühnen Behauptung macht.

Was von den Beschwichtigern des Geschehens übersehen wird, ist der Fakt, dass totalitäre Strömungen sich immer zuerst der Sprache bemächtigen

Von den Verfechtern des Impfens hätte man sich Antworten auf die Fragen gewünscht, wie sie denn die gänzlich fehlende Korrelation von Impfquote und Infektionsgeschehen, die beachtliche Zahl der „Impfdurchbrüche“ oder die prallgefüllten Datenbanken der Impfnebenwirkungen erklären. Dass eine allgemeine Impfpflicht – und um die ging es ja in der Sendung – verfassungsrechtlich nicht haltbar wäre, wurde immerhin deutlich. Da können die polit-medialen Scharfmacher so totalitär daherreden, wie sie wollen. A propos Totalitarismus: Was von den Beschwichtigern übersehen wird, ist der Fakt, dass totalitäre Strömungen sich immer zuerst der Sprache bemächtigen. Da werden Ungeimpfte zu Tyrannen erklärt und Menschen, die vor dem Eingriff in ihre körperliche Unversehrtheit Antworten auf drängende Fragen fordern, für den Tod von Mitbürgern verantwortlich gemacht. Das ist bereits Totalitarismus. Dazu kommen die willkürlichen Maßnahmen, eine repressiv handelnde Staatsgewalt und die Erosion der demokratischen Substanz. Widersprüchlich verlief dann auch meine Rückreise: Ein Online-Formular mit neun Eingabeseiten musste ich ausfüllen, weil ich mich genau 30 Minuten zu lange in Österreich aufgehalten hatte. Wer weniger als 24 Stunden bleibt, den kriegt das Virus nicht. Corona kann die Uhr lesen – und das schon mit zwei Jahren. Beeindruckend. Einmal zurück in Deutschland wollte allerdings niemand meinen „3-G-Nachweis“ sehen, und auch die mit viel Liebe ausgefüllte „Einreiseanmeldung“ war für die Katz´. Die „gefährlichste Pandemie seit der Spanischen Grippe“ hatte zumindest am Freitagnachmittag in Frankfurt früh Feierabend. Das Virus besteht auf ein pünktliches Wochenende – eine ganz neue Erkenntnis, die ich ohne meine Reise nicht gewonnen hätte. Das lässt doch hoffen.

 

Peymani 2020

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10 Kommentare

  1. Als wir vor gut vier Wochen aus dem „Hochrisikogebiet “ Kroatien zurückfuhren, wurden unsere Einreisepapiere, Pässe und Impfnachweise weder an der slowenischen, österreichischen oder deutschen Grenze kontrolliert. Nach einigen Kilometern in Deutschland wurde die Autobahn auf eine Spur reduziert, die von einem kaum volljährigen Milchbubi in Uniform und Maschinenpistole mit dem Finger am Trigger bewacht wurde. Das war der gefährlichste Teil der Einreise.

    1. Das sah nur gefährlich aus. Im Standard haben die keine Munition im Magazin. Sowas kann sich die reiche BRD nicht leisten. Trainiert wird mit Holzgewehren. Schießübungen sind Sondertraining. Ein Schuß für jeden. Wohlan…

  2. Die gefährlichste Pandemie seit der „Spanischen Grippe“ wird heute in widerständlerischen Kreisen „Spahnsche Grippe“ genannt. Wohlan…

  3. „Die Europäische Arzneimittel-Argentur wird zu 86 Prozent von Firmen aus dem Pharmabereich finanziert…“. So etwas nennt man korrumpieren oder schlicht Korruption. Korruption ist die verdeckte Form der Bestechung.

  4. „Talk im Hangar 7“ ist die einzige Talkshow, die ich mir ab und zu noch anschaue. (Die deutschen Talkshows sind meiner Gesundheit nämlich nicht zurträglich ). Umso mehr habe ich mich gefreut, dass Sie am letzten Donnerstag dort zu Gast waren und habe selbstverständlich die Sendung angeschaut. Ich fand die Sendezeit etwas zu kurz, die Teilnehmer hatten doch vieles zu erzählen, insbesondere die Rechtsanwältin und die Historikerin fand ich auch sehr interessant. Ihre Beitäge waren wie immer auf den Punkt, obwohl Ihr Thema ist leider ein wenig zu kurz gekommen ist. Aber dafür wurden die eventuellen Sanktionen für Impfverweigerer breiter diskutiert 🙁 Aber insgesamt fand ich die Sendung sehenswert.

  5. Danke für den Link zum interessanten Vdeo! Eine sehr gute und wirklich informative Talk–Runde, ich hab sie mir eben angeschaut. In solcher Ausgewogenheit gibt es das in unseren Medien leider schon lange nicht mehr. Hochinteressante Gäste, die – bei durchaus unterschiedlicher Meinung – einander respektvoll und unaufgeregt zugehört haben. Sie, Herr Peymani haben zielführend die wichtigsten Punkte im Auge behalten und Ihre wohlfundierten Ansichten wie gewohnt punktgenau und souverän kommuniziert. Klasse!
    Ihre Fans danken es Ihnen….👍

  6. Lieber Mitmensch!

    Was Sie – und die meisten Ihrer Kollegen – beschreiben, sind Symptome.
    Die Ursache kennen sie nicht – oder verschweigen sie – was zum „Wahnsinn der Normalität“ (A. Gruen) bzw. der „Pathologie der Normalität“ (E. Fromm) gehört.
    Gemeint ist damit die zivilisationsgesellschaftlich-kollektive Störung / Krankheit, die schon in den Heiligen Schriften benannt und beschrieben steht, wie auch in der Fachliteratur der letzten ca. 100 oder mehr Jahre.

    „Liberale Warte“:

    „Li(e)beral“ bedeutet „frei“.
    Sind Sie wahrhaft frei, lieber Herr Peymani?

    „Die Wahrheit wird euch frei machen.“ (Bibel)

    „Frei“ wovon / wofür / wozu?

    Was die zivilisierten Menschen am meisten unfrei macht, ist „dominierende / beherrschende“ – pathologische, neurotisch bedingte – Angst.
    Die ist zu unterscheiden von der natürlichen / gesunden Angst.

    „Die Erwachsenen der modernen Gesellschaft sind nicht erwachsen“, sagte Erich Fromm in einem Interview.
    „neurotisch verwahrlost(e Kinder / Jugendliche“ sieht Christa Meves in diesen Menschen lt. ihrem Buch „Manipulierte Maßlosigkeit“, das „der Gesellschaft schonungslos die Kollektive Neurose diagnostiziert.“ Letzteres hatte zuvor schon auch Joachim Bodamer getan – nachdem Erich Fromm der USA-Gesellschaft diese Diagnose gestellt hatte.

    (Kollektiv- / Normal- / Massen-)Neurotiker sind befallen von dieser Angst- / Unsicherheits-Störung, einem primären / wesentlichen Symptom der Neurose (Traumafolgestörung), wenn die Seele sich zusammen- / zurückgezogen hat und / oder unter blockierenden Schichten von „Fremdenergien“ / abgespaltenen Gefühlsenergien zu liegen gekommen ist.

    Heilung ist möglich.
    Das Heilmittel ist reine, bedingungslose, Liebe.

    Über diese Dinge muß die Gesellschaft aufgeklärt werden, wenn der akut drohende Untergang aufgehalten werden soll – und das wäre diesmal besonders wichtig, weil die Zivilisation inzwischen das Potenzial entwickelt hat, alles höhere Leben auf dem Planeten zu vernichten.

    Die viel größere und bedrohlichere Pandemie ist die Kollektive Neurose,
    – die „Menschheitsneurose“ lt. Sigmund Freud in „Das Unbehagen in der Kultur“;
    – „Emotionale Pest / „Biopathie“ lt. Wilhelm Reich in „Christusmord“;
    – „Gesellschaftsneurose“ / „Kakokratie“ (H. Oberth);
    – „Normalneurose“ lt. Hans J. Eysenck in „Neurose ist heilbar“;

    bzw. der Aspekt „Angst“:
    – in „Latente Angst. Das Tabu der Abwehrgesellschaft“ lt. Rainer Taeni,
    – „Angst im Kapitalismus“ lt. Dieter Duhm.

    Herzlichen Gruß!

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